Praktisches & Grundsätzliches zur Informatik

Software Entwicklungsprozess, Software Qualität, Prozessreife

Wie man Software Qualität verbessert (oder eben nicht)

Derzeit fundierterster, wirklich umfassend angelegter Bericht über Tatsachen zum Thema Qualität von Software und Software-Entwicklung ist ein Buch von Capers Jones: Applied Software Measurement: Global Analysis of Productivity and Quality (3rd Edition), McGraw-Hill, 2008. Seine Kernaussage: Jones kommt — auf Basis von Zahlen und Beobachtungen, die er und andere zwischen 1990 und 2008 durch Betrachten von etwa 12.000 Projekten gesammelt haben — zum Schluss:

Noch genauer zeigen jene Zahlen:

Das Ausmaß, in dem zum ersten Mal in Betrieb genommene Software Fehler enthält,

Ist jener Entwicklungsprozess ungeregelt (statt geregelt und gemessen) wird man zu Produktions­beginn i.A. bis hin zum Faktor 7 mehr noch unentdeckte Fehler haben.

Jones weist auch darauf hin, dass die Wartungskosten existierender Software (seiner Schätzung nach) heute weltweit zu etwa 25% auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass man häufig ohne Not wenig verbreitete Pro­grammiersprachen genutzt hat (insgesamt etwa 700 in den ca. 12.000 beobachteten Pro­jekten). Man sollte sich also in Zukunft besser gezielt auf einige wenige konzentrieren. Er weist zwar darauf hin, dass in der Vergangenheit zwei solcher Initiativen gescheitert sind — erst PL/1, dann Ada — doch sind auch die beiden nur Beispiele für Sprachen, denen man zu früh eine große Zukunft vorher­gesagt hat. Glücklicherweise haben i.W. nur ihre Erfinder den Fehler gemacht, auf sie zu setzen.

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