Interessantes zu Theoretischer Physik

Sheldrake, These, Beobachtungen und vorgeschlagene Experimente

Wie Sheldrake versucht, seine These durch Beobachtung und Experimente zu untermauern

Da der einflussreiche Evolutionsbiologe Richard Dawkins alles dafür getan hat, Sheldrake eine akade­mische Karriere unmöglich zu machen — er hat sogar recht publikumswirksam die Verbrennung von Sheldrakes Büchern gefordert — blieb Sheldrake nur der steinige Weg eines Privatgelehrten. Dass er ihn jahrzehntelang durchhielt und sich nicht entmutigen lies, nötigt mir Respekt ab.

Mit großen Fleiß und eisernem Willen hat Sheldrake in seinen mehrfach überarbeiteten Büchern sowie auf seiner Homepage


Im folgenden sei aufgelistet, was er da alles gefunden und in seinen Büchern und Fachartikeln aufgelistet hat:
 

(1)   Beobachtungen anderer Wissenschaftler


Mich, Gebhard Greiter, beeindrucken vor allem die beiden Beobachtungen, die Sheldrake vermuten lassen, dass neben biologischen Lebewesen sogar Kristalle und andere sich selbst organisierenden Systeme Zugriff auf Erfahrungen anderer solcher Systeme (gleichen Typs) haben könnten:

Über diese beiden Beispiele hinaus enthalten Sheldrake Bücher zahlreiche anderer Beobachtungen unterschiedlichster Art, die Verhaltensforscher gemacht und dokumentiert haben. Hier nur ein Beispiel:

Man hat Brieftauben auf offener See — 60 Meilen entfernt von nächsten Stück Land — vom fahrenden Schiff losgeschickt. Sie fanden problemlos zum Taubenschlag auf einer Insel weit außer Sichtweite des Schiffes. Damit nicht genug: Sie fanden von dort auch zurück zu den auf dem Schiff während des gan­zen Tages verbliebenen Tauben — und das, obgleich das Schiff sich da schon fast einen ganzen Tag lang mit normaler Reisegeschwindigkeit weiterbewegt hat, so dass es bei Rückkehr der Tauben Dutzende von Seemeilen weit weg vom Aussendeort war.

Über ein völlig anderes Experiment berichtet der Wirtschaftswissenschaftler Robert Schorn in seinem Buch Kollektive unbewusste Markenkenntnis (2005):

Anhand eines weltweit durchgeführten Experiments überträgt er in Anlehnung an C. G. Jung und Rupert Sheldrake die These vom kollektiven Wissen der Menschheit auf das Gebiet der Markenzeichen und ihrer Gestaltung. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen auf Zeichen, die sie bewusst nicht kennen, die aber vielen anderen Menschen weltweit bekannt sind oder waren, besser ansprechen als auf ähnliche Kontroll­zeichen. Dieser Effekt ist unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung, vom kulturellen Hintergrund und vom Ausmaß der Extraversion der Versuchsperson.
 

(2)   Sheldrakes eigene Exprimente


Ich kenne sie nicht alle, aber eines — für dessen Durchführung Sheldrake u.A. auch Gelder der renommier­ten britischen Institutionen Trinity Collage und Cambridge University bekam —, findet sich dokumentiert in seiner Veröffentlichung Telepathy in Connection with Telephone Calls, Text Messages, and E-Mails (einem Vortrag aus 2014, um den offenbar die Geldgeber ihn gebeten haben).
 

(3)   Sheldrakes Entwurf zusätzlich möglicher Experimente


Sheldrake hat Vorschläge für ein weites Spektrum von Experimenten erarbeitet, mittels derer die Sinnhaftigkeit seiner These überprüfbar wäre. Sie sind skizziert in Anhang A.1 bis A.10 zu seinem Buch Das schöpferische Universum (überarbeitete Ausgabe 2008), S. 280-346, und charakterisieren sich durch folgende Überschriften:

Hinzu kommen Experimente, die Sheldrake schon in der ersten Auflage seine Buches (1980) vorschlug. Sie kamen vornehmlich aus den Bereichen Chemie und Biologie.

Publikumsinteresse war aber anscheinend nur vorhanden für Experimente im Bereich der menschlichen Psychologie, denn:

Einige der durch die Preisträger vorgeschlagenen Experimemente wurden durchgeführt und lieferten Ergebnisse, die Sheldrakes These zu stützen schienen, aber statistisch nicht ausreichend signifikant waren. Sheldrake beschrieb sie in seinem Buch Das Gedächtnis der Natur (1990, 2003, 2011).


Zusammenfassend lässt sich sagen:

Es dürfte nur wenig Wissenschaftler geben, die sich derart eingehend Gedanken über Experimente gemacht haben, die zur Überprüfbarkeit einer ihrer noch unbestätigten Theorien herangezogen werden können.

Dass Sheldrake ehrlich genug ist, auch auf Aussagen anderer hinzuweisen, die seiner eigenen Interpretation der Ergebnisse eines gemeinsam durchgeführten Experiments widersprechen, zeigt z.B. ein durch ihn gesetzter Link auf Rose Responds to "An Experimental Test of the Hypothesis of Formative Causation".


Note: Als schöne Bestätigung von Sheldrakes These könnten zwei im Abschnitt Morphic Fields aus [1] beschriebene Beobachtungen gelten. Leider aber hat der unbekannte Autor dieser Schrift auf Quellen­hinweise verzichtet.

Sheldrakes Hauptproblem dürfte sein, dass man auch Experimente durchführen müsste, die Phänomene zum Gegenstand haben, über die i.A. nur Esoteriker sprechen, deren Phantasie dann gerne mit ihnen durchgeht und so seriöse Bemühungen diskreditert.




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