Realität ist, wie Wirklichkeit auf uns wirkt.
Wirklichkeit ist, was tatsächlich gegeben ist und wirkt:Teil dieser Wirklichkeit ist aber auch — nur als Überzeugung — alles, was Denkendes (z.B. Gehirne) als gegeben erachtet.
Renommierte Physiker – am deutlichsten Nils Bohr und Steven Hawking – vertraten die Meinung, dass wir die Wirklichkeit gar nicht kennen können.
Aber stimmt das wirklich in vollem Umfang?
Realität ist Meinung, was und wie Wirklichkeit sei:
Realität entsteht, indem unser Ich interpretiert, was ihm unsere Sinne als von außen kommende Signale zutragen. Insbesondere ist auch die Stimmung, in die wir dadurch versetzt werden, Teil unserer Realität: [NLP]/NLP/Perspektive.
Realität ist wie ein Bild, das man sich selbst gemalt hat und das, was es zu zeigen vorgibt, in nur sehr grober, unvollständiger und oft gar nicht wirklich zutreffender Weise zeigt.
Als Bild ist Realität aber natürlich auch Teil der Wirklichkeit, womit dann aber klar ist, dass wir wenigstens Teile der Wirklichkeit durchaus kennen.
Andere Physiker (z.B. John Archebald Wheeler und Anton Zeilinger) gaben und geben sich zunehmend sicherer, dass alles — Wirklichkeit wie Realität —- Information sei.
Auch das kann so wohl nicht komplett richtig sein, da Information ja keine Signale senden kann (wie es z.B. Bomben sind, die Gebäude zerstören).
Deswegen glaube ich:
Dass Realität einfach nur Gedachtes (Meinung, Information oder Wahrnehmung) sei, muss falsch sein.
Ein Beispiel:
Jeder Gegenstand, den wir als farbig wahrnehmen, ist Summe von Atomen, die elektromagnetische Wellen bestimmter Wellenlängen abgeben. Zudem — Quantenphysiker wissen das — ist jedes Atom (rein physikalisch gesehen) einfach nur an bestimmte Formen gebundene Kräfteverteilung, aber nichts, das auch aus Farbe bestünde.
Farbe, als etwas Wahrgenommenes, entsteht tatsächlich erst im Bewusstsein des Betrachters dadurch, dass er elektromagnetische Wellen bestimmter Wellenlänge, die sein Auge erreichen, als Farbwahrnehmung interpretiert.
Man könnte also gut sagen: Alles, was Wirkung auf physikalische Messinstrumente haben kann, ist — genau genommen — Verteilung sich ständig auf- und abbauender Kräfte, der Gehirne Bedeutung zuordnen, genauer: der das Denken denkender Teile der Natur Bedeutung zuordnet.
Da Denken ein sich aus dem Zusammenwirken auf- und abbauender Kräfte ergebendes, emergentes Phänomen ist, gilt Gleiches für alle Denkergebnisse. Aber kann man emergente Phänomene und sich auf- und abbauende Kräfte wirklich einfach nur als Information sehen? Ich glaube das nicht.
Alle Information – so würde ich sagen – ist Denkergebnis. Alles andere ist Struktur oder Geschehen (d.h. Form, wenn man Zeit mit als Dimension begreift — Form, die sich mehr oder weniger ständig wandelt und, sofern man über sie nachdenkt, Bedeutungsträger werden kann).
Konsequenz daraus:
Man kann unsere Welt — die Realität, in der wir zu leben glauben — sehen als etwas, das seiner Form nach im Fließen begriffen ist und aus Denkergebnissen besteht, die denkbaren Zuständen jener Form Bedeutung zuordnen.
Es darf hierbei aber nicht übersehen werden, dass Realität Wirkliches zu triggern imstande ist (d.h. zum Senden gewisser Signale der Denkenden führen kann: zu Signalen, die – wie z.B. als Bomben einer Kriegspartei – recht handfester Art sein können). Richtig sein kann deswegen nur:
Die Realität, in der man als Lebewesen lebt, ist demnach der Teil der Wirklichkeit, der ein durch eigene Interpretation und Meinung ergänztes oder verfälschtes Bild anderer Teile der Wirklichkeit darstellt – sie aber dennoch auch mitgestaltet, d.h. Signale aussenden kann, die Wirkung weit über dieses Bild selbst hinaus entfalten können.
Damit wird klar:
Realität ist Summe durch subjektive Meinungen mehr oder weniger verfälschter Bilder der Wirklichkeit (die — nur als solche — selbst aber auch Teil von Wirklichkeit sind). Kurz gesagt:
Realität ist, wie man glaubt, dass Wirklichkeit sei.
Da auch dieser Glaube wirklich ist, kann und wird er die Wirklichkeit mit gestalten.
Komplett unerfahrbar (in dem Sinne, wie Bohr und Hawking das meinen) können nur Teile der Wirklichkeit sein, die nicht Denkergebnis sind.
Quantenphysik weiß: Signale der Wirklichkeit, die aufgefangen werden – durch was auch immer – bewirken Fortschreibung dessen, was sie auffängt.
Dass ich oben von "Denkendem" (statt einfach nur von Lebewesen mit Bewusstsein spreche) soll der Tatsache Rechnung tragen, dass heute niemand weiß, wo "denkende" Natur (im allgemeinsten Sinn des Wortes) denn nun eigentlich beginnt. Nichts garantiert uns, dass erst biologisches Leben Denkfähigkeit absolut rudimentärster Art hat.
Im Bild vermuteter Wirklichkeit, auf das hin sich die Naturwissenschaften zuzubewegen scheinen, besteht unsere Welt aus
- Naturgesetzen, die auf mathematischen Zusammenhängen beruhen,
- Energie, die sich — getrieben durch diese Gesetze — in ständiger Neuverteilung befindet, und
- Phänomenen, die sich aus bisher durch niemand verstandenem Zusammenhang per Emergenz ergeben.
Wie es möglich sein kann, dass Bewusstsein Willenskraft zur Folge haben kann, die sogar noch Materie (= Energieverteilung) auf höchst diffizile, selektive Weise zu verändern weiß, scheint mir mit eines der größten Wunder überhaupt zu sein: Man denke z.B. an ein durch Baumwipfel huschendes Eichhörnchen. Schon an einem Beispiel wie diesem zeigt sich, wie unglaublich viel Information beim Übergang von Wirklichkeit zu Realität verloren geht.
Der Übergang von einem Bild, das Wirklichkeit zeigen würde, hin zu einem, das nur Realtität zeigt, entspricht ganz offenbar dem Austausch einer Wanderkarte, die jeden Feldweg zeigt, durch eine gröbere Karte, in der nur noch Autobahnen eingezeichnet sind. Und so muss man sich nicht darüber wundern, wie wenig genau informierend Realitäten dann auch sind.
Aber macht die begrenzte Kapazität eines Gehirns solchen Austausch nicht sogar notwendig?
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