|
Albert Einstein und Leopold Infeld in Die Evolution der Physik :
Physikalische Begriffe sind freie Schöpfungen des Geistes und ergeben sich nicht etwa – wie man recht leicht zu glauben geneigt ist – zwangsläufig aus den Verhältnissen der Außenwelt.
Physiker wissen (2020):
Unter einem Quant (oder Quantensystem) versteht man einen aus Strahlung und/oder Materie bestehenden Teil der Natur, der sich mit Hilfe der Quantenfeld-Theorie nicht nur prinzipiell, sondern zudem noch in praktikabler Weise deutlich zutreffender beschreiben lässt als mit den Mitteln der klassischen Physik.
Man könnte nun meinen, die Tatsache, dass jedes Quant auch System von Quanten ist, widerspreche Demokrits Atommodell. Dem aber ist nicht so, wie man einsehen kann wie folgt:
Heisenbergs Unschärfe-Relation impliziert Quantenfluktuation
und zudem noch:
- Wirklich jedes Teilchen ist ein sich durch Quantenfluktuation ständig mehr oder weniger selbst modifizierendes System harmonischer Wellen im Feld der physikalischen Grundkräfte.
Diese Wellen (sog. QuBits) stellen die unteilbaren Portionen von Energie dar, aus denen jedes in der Natur anzutreffende Boson oder Fermion besteht.
- Auf hinreichend kleiner Skala — unterhalb der Planckskala, wie Bronstein erkannt hat, — sind sie durch keinerlei Messverfahren mehr auseinanderzuhalten.
Mit anderen Worten:
Die Struktur der Wellenpakete im Feld der physikalischen Grundkräfte ist unterhalb der Planckskala ganz prinzipiell unbeobachtbar
und muss daher im Rahmen der Physik als unbestimmt angenommen werden.
Einzeln können QuBits beliebig kurz existieren, werden dann aber entsprechend energiereich sein.
Ilya Prigogine:
Wir müssen zwischen dem Operator — einer mathematischen Operation — und dem Objekt, auf das er wirkt — einer Funktion — unterscheiden:
Nehmen wir als Operator z.B. die durch d/dx dargestellte Ableitung nach x und wenden ihn an auf die Funktion f(x) = x2, so erhält man als Ergebnis die Funktion df/dx = 2x.
Bestimmte Funktion aber verhalten sich so, dass ihre Ableitung Vielfaches der Funktion selbst ist ( z.B. ist 3e3x die Ableitung von e3x ).
Jede Funktion, die man durch Anwendung eines Operators erneut erhält, nennt man Eigenfunktion des Operators, und die Zahl, mit der sie nach Anwendung des Operators multipliziert ist, nennt man einen Eigenwert des Operators.
Auf diese Weise ist jedem Operator ein Vorrat von Zahlen zugeordnet, den man sein Eigenwertspektrum nennt. Es kann diskret oder kontinuierlich sein (also z.B. aus allen ganzen Zahlen bestehen oder aus allen reellen Zahlen zwischen z.B. 0 und 1).
Sämtlichen physikalischen Größen der klassischen Mechanik entspricht in der Quantenmechanik ein Operator. Seine Eigenwerte stellen die Menge der möglichen Messwerte dar.
So wird z.B. die Energie durch den Hamilton-Operator H(p,q) dargestellt und beobachtete Energiewerte (Energieniveaus) durch dessen Eigenwerte.
Bojowald ( S. 309-311 seines Buches Zurück vor den Urknall ):
In der Kosmologie spielt die Eindeutigkeit der Lösung einer Theorie der Raumzeit eine wichtige Rolle — denn schließlich können wir ja nur ein einziges Universum beobachten: da, in dem wir leben. Leider erhält man Eindeutigkeit nie umsonst, sondern stets nur über zusätzliche (die Theorie einschränkenden) Annahmen, die mehr oder weniger natürlich erscheinen mögen. Sie treten in zwei prinzipiell unterschiedlichen Rollen auf:
- als Annahmen, die zum Aufstellen einer Theorie nötig sind,
- aber auch als Annahmen zur Auswahl von Lösungen der dann schließlich gegebenen Theorie.
Zu Annahmen der zweiten Art kommt man über eine standardisierte Operation, die eng mit der mathematischen Art der Gleichungen zusammenhängt, die in in physikalischen Gesetzen Verwendung finden: Es sind dies (meist partielle) Differential-, hin und wieder aber auch Differenzengleichungen, die zu bestimmen haben, wie sich eine Größe ändert, wenn man sich in Raum oder Zeit — oder im Sinne eines anderen abstrakten Parameters — bewegt.
Um die Lösung eindeutig zu machen, reicht es nun aber nicht, lediglich zu wissen, wie sich sich ändert, wenn man sich bewegt: Man benötigt zusätzlich einen Standpunkt, von dem aus solche Änderungen ausgehen. Er kann seinAnfangs- und Randbedingung können als das theoretische Äquivalent der Entscheidung eines Experimentators zu Aufbau und Durchführung seines Experiments angesehen werden. Die Theorie selbst aber soll, mindestens näherungsweise, dem Verhalten der Natur entsprechen — so wie uns auferlegte Naturgesetze es erwarten lassen.
- eine Anfangsbedingung (d.h. man legt fest, welchen Wert die untersuchte Größe zu dem Z e i t p u n k t hat, von dem man ausgeht)
- oder eine Randbedingung (was bedeutet, dass man festlegt, von welchem Wert der Größe man am Rande des jeweils untersuchten R a u m g e b i e t e s ausgeht)
Ein Experiment ist dann immer eine spezielle Situation in der Natur, die durch den Experimentaufbau (z.B. ein Pendel) und die gewählte Ausgangsposition (z.B. die Position, von der aus man das Pendel frei schwingen lässt) spezifiziert ist.
Also: Die Theorie wird durch die Wahl eines bestimmten natürlichen Phänomens fixiert, aber erst seine spezifische Realisierung liefert die Randbedingungen, von denen ausgehend man unter Berücksichtigung seiner allgemeinen Möglichkeiten eine Lösung sucht.
Honerkamp drückt es so aus:
Heute müssen wir konstatieren, dass die Quantenmechanik eine in allen Experimenten erfolgreich geprüfte Theorie ist, die uns zeigt, dass die Natur auf der atomaren Ebene durch ganz andere Gesetze [durch nicht-mechanische] beschrieben werden muss und dass die Objekte auf dieser Größenskala von ganz neuer Art sind — neu im Hinblick auf alles, was wir in unserer Welt der mittleren Diemensionen kennen.
Zwar kommen wir manchmal mit der Vorstellung, dass diese Objekte Teilchen wären, noch ganz gut zurecht. Aber das hat Grenzen.
Wir nennen diese Objekte jetzt Quanten und sehen, dass sie mit nichts vergleichbar sind, was wir sonst im Laufe der Evolution erfahren und kennen gelernt haben.
Hawking 1996:
Ich nehme den positivistischen Standpunkt ein, dass jede physikalische Theorie nur ein mathematisches Modell darstellt und dass es nicht sinnvoll ist, zu fragen, ob es der Wirklichkeit entspricht:
Man kann nur fragen, ob seine V o r h e r s a g e n mit den Beobachtungen in Einklang stehen.
Roger Penrose schreibt ( 1996 ):
Manche behaupten, die QFT sei mit ihrer Genauigkeit von etwa 1 : 1011 die bisher genaueste physikalische Theorie.
Ich jedoch möchte darauf hinweisen, dass sich die ART inzwischen in einem wohldefinierten Sinne mit einer Genauigleit von sogar 1 : 1014 als korrekt erwiesen hat und dass die i.W. nur die entsprechend beschränkte Präzision der Uhren auf der Erde zu dieser Grenze führt.
Ich rede da vom Binärpulsar PSR 1913 + 16, d.h. von zwei sich umkreisender Neutronensterne, von denen einer ein Pulsar ist.
Der ART nach sollte die Umlaufbahn allmählich enger (und die Periode entsprechend kürzer) werden, da wegen der Aussendung von Gravitationswellen Energie verloren geht.
Und genau das hat man beobachtet; die gesamte Beschreibung der Bewegung, welche von den Newtonschen Bahnen an einem Ende der ART-Korrekturen in der Mitte bis hin zu der Beschleunigung der Bahnbewegung durch Gravitationswellen am anderen Ende führt, stimmt mit der Vorhersage der ART (in welche ich Newtons Theorie mit einbeziehe) überein — und zwar mit der eben erwähnten Genauigkeit.
Dies hat sich aus Beobachtungen über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg ergeben.
Den Entdeckern dieses Systems wurde völlig zu Recht der Nobelpreis verliehen.
Quantentheoretiker haben immer wieder verlangt, man solle wegen der Genauigkeit ihrer Theorie die ART ändern, um sie in den Rahmen der QT einzufassen. Ich aber glaube, dass es jetzt an der QFT ist, ein wenig auzuholen.
Obgleich diese Theorien ganz bemerkenswert erfolgreich sind, haben sie doch auch Probleme:
- Das der QFT besteht darin, dass man bei der Berchnung der Amplitude eines mehrfach zusammenhängenden Feynman-Diagramms zunächst stets eine nach unendlich divergierende Antwort bekommt. Diese Unendlichkeiten müssen als Teil des Renormierungsprozesses der Theorie subtrahiert und wegskaliert werden (ein mathematisch fragwürdiges Vorgehen).
- Die ART sagt die Existenz raumzeitlicher Singularitäten voraus.
- In der QT schließlich gibt es das » sog. Messproblem «.
Vielleicht liegt die Lösung dieser Probleme in der Beseitigung möglicher Ungenauigkeiten dieser Theorien.
- Viele gehen z.B. davon aus, dass die QFT die Singularitäten der ART irgendwie » ausschmieren « könnte.
- Die Divergenzprobleme der QFT könnten — tweilweise wenigstens — durch ein ultraviolettes Cutoff aus der ART gelöst werden.
- Das Messproblem der QT, so denke ich, wird letztlich dadurch gelöst werden, dass man ART und QT sinnvoll zu einer neuen Theorie vereinigt.
Rüdiger Vaas (2003):
Obgleich ein operationaler Teilchenbegriff in der Experimentalphysik unverzichtbar bleibt — die Partikel werden dort als mikroskopische Ursache lokaler Wirkungen gesehen (als Klicks im Zählrohr-Detektor, als Lichtblitze oder als Spur in einer Nebelkammer) — bedeutet das noch lange nicht, dass Teilchen mikroskopische Bestandteile makroskopischer Dinge sind:
Sehr wahrscheinlich geben selbst die besten gegenwärtigen Theorien der Elementarteilchenphysik trotz aller Erfolge keine fundamentale, sondern nur eine effektive Beschreibung.
Es ist nicht einmal klar, von welchen Entitäten die Quantenfeldtheorien denn eigentlich handeln bzw. welche Teile der Formalismen überhaupt etwas physikalisch Reales repräsentieren:
- Beschreiben sie wirklich Felder, wie es den Anschein hat und meistens angenommen wird?
- Und was sind Felder genau?
- Kann man sich Feldquanten oder Wellenpakete auch ohne sie vorstellen?
- Oder sind ganz andere Kategorien des Seins anzunehmen, Eigenschaftsbündel etwa?
- Oder handelt es sich um abstrakte Beziehungen oder Strukturen?
All diese Alternativen werfen schwierige Probleme auf. Im sog. Strukturenrealismus beispielsweise wird neuerdings der relationale Charakter der Entitäten betont. Demnach wäre das, was Materie » ist «, gar nicht so wichtig, wäre vielleicht sogar unerkennbar, im Vergleich zur Deutlichkeit, mit der sich die abstrakten Beziehungen zeigen.
Ein solcher Strukturen-Realismus spiegelt sich auch in der Klassifikation der verschiedenen Quanten oder Quantenfelder wider, wie sie durch abstrakte Symmetrien — durch Gruppen im Sinne der Gruppentheorie — erfasst werden.
Solche Relationen gelten
- in den Varianten des ontischen Struktur-Realismus als real und eventuell sogar fundamental,
- in den epidemistischen Varianten aber nur als Beschreibungswerkzeuge, so dass sich dann die Frage stellt, was diese Strukturen gewissermaßen aufspannt.
Will man keinen antinaturalistischen Platonismus vertreten — d.h. behaupten, dass nur » reine Ideen « real sind « sondern stattdessen einen wissenschaftlichen Realismus, so müsste geklärt werden, zwischen was die strukturellen Beziehungen denn eigentlich bestehen.
Die alten Fragen der vorsokratischen Philosophen sind also nach wie vor ungelöst, aber aktueller und diffiziler denn je.
Auf jeden Fall gilt:
Den modernen Quantenfeldtheorien zufolge gibt es
weder klassische Teilchen noch räumlich lokalisierbare Trajektorien (Bahnen).
Die von Heisenberg nachgewiesene Unschärfe von Ort, Impuls, Energie und Zeitpunkt
- setzt nicht nur Grenzen für Messung,
- sondern unterminiert darüber hinaus auch das Konzept klassischer Eigenschaften.
Innere Freiheitsgrade und Eigenschaften von "Teilchen" sind extrem unanschaulich (Spin) und z.T. sogar ständig wechselnd (etwa bei Neutrino-Oszillation).
Ferner sind Teilchen gleichen Typs ununterscheidbar — man kann sie also nicht mal in Gedanken nummerieren oder unterschiedlich einfärben.
Seltsam ist auch ihre quantenmechanische Nicht-Lokalität (wie Verschränkung sie zeigt).
Trotzdem sind "Teilchen" experimentell lokalisierbar.
Noch kurioser: Die Zahl solcher "Teilchen" kann je nach Bezugssystem unterschiedlich sein (Unruh-Effekt), ist also beobachterabhängig.
Zudem kommt es laufend zu Erzeugung, Vernichtung und Transformation von "Teilchen" bis hin zu beliebig virtuellen, die sich nicht wirklich aus dem Vakuum isolieren lassen, aber dennoch messbare Effekte haben (Lamb-Shift, Casimir-Effekt).
Und selbst der Raum scheint den spekulativen Ansätzen der Quantengravitationstheorie zufolge emergent zu sein, d.h. aus fundamentaleren Entitäten aufgebaut. Es deutet sich an, dass er möglicherweise noch nicht mal irreduzibel 3-dimensional ist.
Nach diesen atemberaubenden Entwicklungen der Teilchenphysik, die aber noch keineswegs abgeschlossen sind, muss man sich fragen, was letztlich vom klassischem Atomismus noch übrig bleibt: und das, obgleich er doch bis Ende des 19. Jahrhunderts nur Spekulation, dann aber so glänzend bestätigt schien.
Josef Hohnerkamp ( 2015 auf S. 244 seines Buches Wissenschaft und Weltbilder ):
Wir können einzelne Quanten manupulieren und genau berechnen, wie sie sich in jeder experimentellen Situation verhalten,
aber wir werden nie sagen können, was ein Quant denn in Wirklichkeit ist.
Steven Hawking ( 1993 ):
Es hat keinen Zweck, sich auf die Wirklichkeit zu berufen, da wir kein modellunabhängiges Konzept der Wirklichkeit besitzen.
Nach meiner Meinung ist der unausgesprochene Glaube an eine modellunabhängige Wirklichkeit der tiefere Grund für die Schwierigkeiten, die Wissenschaftsphilosophen mit der Quantenmechanik und dem Unbestimmtheitsprinzip haben.
Quelle: Mein Standpunkt
Görnitz (2002):
Die Schichtenstruktur ergibt sich, da sich die Welt weder voll deterministisch noch nur durch Zufall gesteuert entwickelt.
Da die menschliche Psyche ein Teil der Natur ist, wird auch sie sämtlichen Gesetzmäßigkeiten unterworfen sein, die für die Natur generell gelten. Und so wirkt auch in ihrem Bereich die dynamische Schichtenstruktur.
Phsychoanalytische Konzeptionen ebenso wie die Säuglingsforschung bestätigen diese Erwartung.
Freud etwa definiert eine ihm wichtige Unterscheidung in primär und sekundär prozesshaftes Denken. Im Sinne dieser Unterscheidung sind
- die primären Prozesse jene, die unbewusst ablaufen und weder die klassische Logik noch die reale Zeitstruktur berücksichtigen.
- Sekundärprozesshaftes Denken ist das streng rationale Denken, welches im sich selbst reflektierenden Bewusstsein mündet.
Freud war der Meinung, dass letzteres erst später ausgebildet werde, dass also nur das primärprozessartige Denken von Anfang an gegeben sei.
Heute denkt man, dass das eher nicht richtig ist und dass auch das primär prozessartige Denken sich mit der Zeit verändere.
Klaus Mainzer (1995):
Im Rahmen der relativistischen Kosmologie ist Zeit nur eine reelle Koordinate, um Ereignisse zu markieren. Die Frage, was "vor" der Anfangssingularität [ dem sog. Urknall ] war, ist mathematisch nicht definiert und daher sinnlos.
Auch die Rede von einer "Schöpfung" der Zeit ist mathematisch im Rahmen der Relativitätstheorie nicht definiert.
Wir müssen streng unterscheiden zwischen
- den definierten Begriffen einer physikalischen Theorie
- und weltanschaulichen Interpretationen.
Die Singularitäten von Einseins Theorie sagen die Möglichkeit sehr kleiner Gebiete der relativistischen Raumzeit voraus, in denen die Krümmung der Raumzeit — und somit auch die Gravitation — beliebig groß werden kann.
Astrophysikalisch werden dieses Singularitäten gedeutet als "Schwarze Löcher", denen der Tod eines Sterns durch Gravitationskollaps vorausging. Dazu wird eine 3-dimensionale Oberfläche angenommen — genannt "absoluter Ereignishorizont" — die alle von außen einfallenden Signale verschluckt und nichts wieder nach außen lässt.
Im Zentrum des durch den Ereignishorizon begrenten Bereichs wird die raum-zeitliche Singularität angenommen, in der die Krümmung der Raumzeit unendlich wird: Ein absoluter Endpunkt für kausale Zeitsignale.
... Da die Spezielle ebenso wie die Allgemeine Relativitätstheorie zeitsymmetrisch sind, sagt Einsteins Theorie auch das zeitlich gespiegelte Verhalten eines Schwarzen Lochs voraus, d.h. "unendlich" dichte Materipunkte, aus denen Lichtsignale explodieren (sog. Weiße Löcher).
Diese mathematische Konsequenz der zeitsymmetrischen Theorie gilt jedoch als physikalisch unwahrscheinlich und wurde von R. Penrose durch seine Ad-hoc-Hypothese "Kosmischer Zensur" ausgeschlossen.
Damit werden Erklärungsdefizite der relativistischen Kosmologie deutlich.
... In der derzeitigen Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie ist das Problem der Zeitsymmetrie noch nicht abschließend geklärt. Einerseits sind die Quantengleichungen zeitsymmetrisch, gestatten also die Zeitumkehr. Andererseits trennen in der Gegenwart stattfindende Messvorgänge Vergangenheit und Zukunft der Systeme in einer irreversiblen Weise. Man erhofft von einer Vereinigung der Quanten- mit der Relativitätstheorie eine Klärung dieses Problems, die Vereinigung beider Theorien zu einer einheitlichen Quantengravitationstheorie ist aber noch nicht gelungen, obwohl es erste Ansätze von Hawking zu einer solchen Theorie gibt.
Wolfgang Kinzel, Lehrstuhl für theoretische Physik III Universität Würzburg, schrieb:
Es gibt keine wahren Aussagen in der theoretischen Physik, sondern nur Aussagen, die eine Vielzahl von Experimenten beschreiben und ihr Ergebnis vorhersagen können.
Die Mathematik dagegen hat eine andere Zielsetzung. Sie geht von Axiomen und präzisen Definitionen aus und leitet daraus Aussagen her, die streng logisch aus den Axiomen gefolgert werden sollen. Die bewiesenen Aussagen der Mathematik sind Wahrheiten, die – falls der Beweis richtig war – nie widerlegt werden können.
Heisenberg (Zitat aus 1945):
Das Atom der modernen Physik kann allein nur durch eine partielle Differentialgleichung in einem abstrakten, vieldimensionalen Raum dargestellt werden. Alle seine Eigenschaften sind gefolgert; keine materiellen Eigenschaften können ihm in direkter Weise zugeschrieben werden. Das heißt: Jedes Bild des Atoms, das unsere Einbildung zu erfinden vermag, ist aus diesem Grunde mangelhaft. Ein Verständnis der atomaren Welt in jener ursprünglich sinnlichen Weise ist unmöglich.
Gerhard Graw:
Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie kennt den Urknall nur als Singularität, in der alle Abstände zu Null schrumpfen. Diese mathematische Aussage widerstrebt dem physikalischen Denken. Wie kleine Abstände also kann man sich als gerade noch sinnvoll vorstellen?
Auch wenn wir noch keine Theorie haben, die Gravitation und Quantenmechanik vereinigt, kann man folgende Überlegung anstellen:
Heisenbergs Unschärferelation besagt, dass bei extremer Beschränkung des Raums der Impuls und damit die Energie sehr groß werden. Nun lässt sich aber jeder Masse (bzw. jeder Konzentration von Energie) ihr sog. Schwarzschild-Radius zuordnen. Wird er größer als die betrachtete Lokalisation, so diskutiert man eine Lokalisation innerhalb eines Schwarzen Lochs. Das aber ist von einem Standpunkt außerhalb des Lochs physikalisch sinnlos.
Daher also wird eine Länge von 10-35 Meter, als kleinster, physikalisch gerade noch Sinn machender Wert für Abstandsangaben gesehen.
Leonard Sussind ( in Der Krieg um das Schwarze Loch, S. 248-250 ):
In den letzten Jahtren haben wir — die Elementarteilchen-Physiker — Beweise dafür gesammelt, dass die Maschinerie im Inneren von Teilchen nicht viel größer, aber auch nicht viel kleiner ist als die Plancklänge:
Nach gewohnter Vorstellung ist die Gravitationskraft im Vergleich zu elektromagnetischen und subnuklearen Kräften derart schwach, dass sie für das Verhalten von Elementarteilchen vollkommen irrelevant ist.
Auf Skalen kleiner oder gleich der Plancklänge allerdings übertrifft die Stärke der Gravitation zunehmend die der anderen drei Grundkräfte der Natur.
Es könnte deswegen im Bereich des Allerkleinsten — dort also, wo selbst noch Elektronen komplizierte Strukturen sind — die Gravitation die wichtigste aller Kräfte sein. Daher sollten auch Teilchenphysiker sich bemühen, die im Entstehen begriffene Theorie der Quantengravitation zu verstehen.
Interessant ist, dass selbst die Kosmologen nicht um eine Quantentheorie der Gravitation herumkommen: Es ist ja bekannt, dass das Universum früher weit größere Teilchendichte hatte als heute. Die Photonen des kosmischen Mikrowellenhintergrunds etwa haben heute einen Abstand von etwa 1 cm, waren aber umso dichter gepackt, je weiter wir in die Vergangenheit zurückgehen. Es spricht einiges dafür, dass sie zur Zeit des Urknalls nicht weiter von einander entfernt waren als nur eine Plancklänge. Sollte das zutreffen, wären die damals wichtigsten Kräfte zwischen ihnen gravitativer Natur gewesen. Mit anderen Worten:
Eine Theorie der Quantengravitation ist für die Elementarteilchenphysik ebenso wichtg
wie für die Kosmologen, welche den Urknall zu verstehen versuchen.
Hans Jörg Fahr in » Mit oder ohne Urknall «, S. 252-253 :
Die Kraft, welche — als sog. starke Wechselwirkung — in Protonen und Neutronen die Quarks zusammenhält, hat die erstaunliche Eigenschaft, dass sie mit zunehmendem Abstand der Quarks stärker (statt schwächer) wird. Eben deswegen lässt sich kein einzelnes Quark aus einen Proton oder Neutron herausbrechen.
Je näher Quarks nun aber zusammenrücken, desto schwächer wird jene Kraft. Man nennt das asymptotische Freiheit.
Dieses Verschwinden der Kraft macht sich bemerkbar, sobald Protonen und Neutronen auf extrem engen Raum zusammengedrückt werden — wie etwa in Neutronensternen und Schwarzen Löchern.
Dabei können die Mitglieder dieser Dreierverbände von Quarks einander so nahe kommen, dass die Kraft praktisch gar nicht mehr vorhanden ist, sie also gar keine Bindung an ihre Verbundpartner mehr spüren. Sie erkennen in einem solchen Zustand ihren eigenen Verbund vom Typ Proton oder Neutron nicht mehr, sondern verhalten sich mehr oder weniger wie absolut freie Teilchen.
Als solch freies Quark-Gluonen-Plasma hat die kosmische Materie direkt nach dem Urknall tatsächlich vorgelegen.
Hans Jörg Fahr in » Mit oder ohne Urknall «, S. 255-257 :
Etwa 10-6 sec nach dem Urknall (= 1 Mikrosekunde) war das Quark-Gluonen-Plasma so weit abgekühlt, dass es zu kondensieren begann. Es war dies der Zeitpunkt, zu dem sich Protonen und Neutronen gebildet haben — vielleicht aber auch größere ladungsfreie farbneutrale Verbände von Quarks.Zum Vergleich: Wenn man Wasserdampf schnell und stark abkühlt, bilden sich winzige Schneeflocken.
Wie Crawford und Greiner ( 1994: The Search for Strange Matter ) errechnet haben, sind bei diesem Zerfall des Plasmas in schneeflockenartige Gebilde als Ergebnis am wahrscheinlichsten Teilchenverbände, die zu etwa gleichem Anteil aus up-, down- und strange-Quarks bestehen und sich nach einem inneren Schalenmodell unter Wahrung von Paulis Ausschließungsprinzip aufbauen lassen.
Man schätzt, dass sich auf diese Weise Multi-Quark-Kokons ergeben haben könnten, deren Durchmesser zwischen 10-7 cm bis hin zu 10 Zentimertern gereicht haben könnte. Edward Witten sagt voraus, dass sie i.W. zwischen 109 bis 1018 Gramm schwer sein sollten mit einem durchschnittlichen Durchmesser von dem einer Billardkugel. [ Bei einer zufälligen Kollision eins solchen Körpers mit der Erde würde er sie einfach durchschlagen und dabei lediglich eine Schockwelle im Erdkörper auslösen, mit der eventuell fürchterliche Verheerungen und Erdbeben einhergingen. ]
Die ganz normalen, uns heute bekannten Protonen und Neutronen würden sich dann sozusagen erst aus dem noch nicht kondensierten Rest der Quarks ergeben haben — nachdem die meisten strange-Quarks bereits in die leichteren Ups und Downs zerfallen waren und sich deswegen danach nur noch die üblichen farbneutralen Dreier-Verbände bilden konnten.
Solche nur aus Quarks bestehen Mammutobjekte — weit kleiner, aber gut vergleichbar mit Neutronensternen — müssten sich heute noch auffinden lassen und könnten sogar den überwiegenden Teil aller Dunklen Materie darstellen. Sie wären sozusagen dunkle Sterne mit maximal wenigen Zentimetern Durchmesser: Winzige Staubkörner verglichen mit leuchtenden Sternen.
Unmengen von ihnen könnten sich gravitativ verklumpen, ohne dass dabei elektromagnetische Strahlung entstünde.
So wäre z.B. zu erklären, dass der Hydra-Zentaurus Galaxien-Haufen (ein Nachbar des Virgo-Clusters, in dem wir zuhause sind) mit seinen nie gesehenen 1015 Sonnenmassen nur wenig leuchtende Materie enthält.
Lee Smolin (2019), Kap. 7, S. 141-151:
Kern der Führungswellentheorie war de Broglies Idee (1927), dass das Elektron aus zwei Entitäten bestünde:
- aus einer sich kugelförmig ausbreitenden Welle gegeben durch seine Wellenfunktion wie sie sich als Lösung der Schrödinger-Gleichung ergibt
- und einem Teilchen, welches auf ihr reitet [ wie ein Korken auf einer Wasserwelle reitet ].
Nach dieser Theorie ist das Teilchen stets an einem bestimmten Ort und nimmt auch immer einen bestimmten Pfad (z.B. durch einen Doppelspalt).
Die Welle aber fließt duerch den Raum und nimmt gleichzeitig jeden nur möglichen Pfad.
Auch wenn das Teilchen den einen oder anderen Weg nehmen muss, wird der Weg, den es tatsächlich nimmt, von der Welle beeinflusst, die durch alle Wege fließt.
Anders als die auf Bohr und Heisenberg zurückgehende Theorie der Quantenmechanik ist die Theorie der Führungswelle deterministisch und liefert eine Begründung für die Bornsche Regel (nach der die größte Wahrscheinlichkeit, das Teilchen anzutreffen, immer dort besteht, wo das Quadrat der Wellenamplitude größten Wert hat. [ In der Quantenmechanik wird die Bornsche Regel ohne Begründung als wahr angenommen. ]
Werner Heisenberg (gekürzt, aber wörtlich, wo kursiv gedruckt):
... man kann gar nicht mehr vom Teilchen losgelöst vom Beobachtungsvorgang sprechen.
Das hat zur Folge, daß die Naturgesetze, die wir in der Quantentheorie mathematisch formulieren, nicht mehr von den Elementarteilchen handeln, sondern [nur] von unserer Kenntnis der Elemetarteilchen [ gemeint ist: von der Kenntnis ihrer durch uns beobachtbaren Reaktionen auf Messfragen ].
Die Frage, ob diese Teilchen » an sich « in Raum und Zeit existieren, kann deswegen in dieser Form gar nicht gestellt werden.
Wenn von einem Naturbild der exakten Naturwissenschaften in unserer Zeit gesprochen werden kann, so handelt es sich eigentlich nicht um ein Bild der Natur, sondern nur um ein Bild unserer Beziehungen zur Natur [ will heißen: unsere Schlussfolgerung daraus, wie die Natur auf durch unsere Messgeräte gestellte Fragen antwortet ].
... Die Naturwissenschaft steht nicht mehr als Beschauer vor der Natur, sondern erkennt sich selbst als Teil dieses Wechselspiels zwischen Mensch und Natur. ...
Verschiedene anschauliche Bilder, mit denen wir atomare Systeme beschreiben, sind zwar für bestimmte Experimente angemessen, aber schließen sich [ nicht selten ] doch gegenseitig aus. ...
Diese verschiedenen Bilder sind richtig, wenn man sie an der richtigen Stelle verwendet, aber sie widersprechen einander, und man bezeichnet sie daher als komplementär zu einander.
Niels Bohr (gekürzt, aber wörtlich, wo kursiv gedruckt):
... kann unabhängige Wirklichkeit im gewöhnlichen physikalischen Sinne [...] weder den Phänomenen, noch den Beabachtungsmitteln zugeschrieben werden.
... Jede vollständige Erhellung ein und desselben Gegenstandes kann unterschiedliche Gesichtspunkte erfordern, welche eine einzige Beschreibung in Frage stellen.
Henry aus 2049-8:
Die Viele-Welten-Theorie und Stringtheorie beschreiben beide in Bezugnahme auf die Quantenmechanik die Möglichkeit weiterer Universen, wobei die Viele-Welten-Theorie explizit genau deshalb entwickelt wurde, die Stringtheorie aber ganz sicher nicht.
Grtgrt in 2049-10:
Everetts Viele-Welten-Theorie ist nur eine gedankliche Krücke, ein Bild, dessen Qualität in etwa der Qualität der Bilder "Schrödingers Katze" und "Überlagerungszustand" entspricht.
Zitat von Hugh Everett III, 1956:
Wenn wir einmal eingesehen haben, dass jede physikalische Theorie im wesentlichen nur M o d e l l für die Welt der Erfahrung ist, müssen wir alle Hoffnung aufgeben, so etwas wie die "richtige" Theorie finden zu können, denn:
Nichts hindert eine Reihe sehr unterschiedlicher Modelle daran, mit der Erfahrung übereinzustimmen (sie können also alle "richtig" sein),
und weil uns niemals die Gesamtheit aller Erfahrungen zugänglich ist, gibt es keine Möglichkeit, die vollständige Richtigkeit eines Modells zu bestätigen.
Hans-m in 2049-53:Auch wenn wir niemals ALLES wissen, sollen wir deshalb den (Bruch-)Teil, den wir wissen, einfach ignorieren?Zitat:Nichts hindert eine Reihe sehr unterschiedlicher Modelle daran, mit der Erfahrung übereinzustimmen (sie können also alle "richtig" sein),
und weil uns niemals die Gesamtheit aller Erfahrungen zugänglich ist, gibt es keine Möglichkeit, die vollständige Richtigkeit eines Modells zu bestätigen.
Auch auf der Suche nach Wissen werden wir immer an eine Grenze stossen, aber alles, was für uns vor der Grenze liegt, dass können wir getrost nutzen.
Zitat von Everett:
Wir glauben nicht, dass es der Hauptzweck der theoretischen Physik ist, "sichere" Theorien aufzustellen, die in der Anwendbarkeit ihrer Konzepte einen hohen Preis erfordern ... vielmehr soll sie nützliche Modelle aufstellen, die eine Zeit lang ihren Dienst tun, um dann, wenn sie verbraucht sind, [ durch bessere ersetzt zu werden.
Zitat von Everett:vielmehr soll sie nützliche Modelle aufstellen, die eine Zeit lang ihren Dienst tun, um dann, wenn sie verbraucht sind, [ durch bessere ersetzt zu werden.
E... in 2039-5:
die Aussage "Es gibt keine Materie!" ist ohne jeden Sinn und Inhalt ...
Zitat von Hugh Everett III:
Die Konstrukte der klassischen Physik sind genau so Fiktionen unseres eigenen Geistes wie die jeder anderen Theorie:
Wir haben zu ihnen lediglich sehr viel mehr Vertrauen.
Zitat von Hans-Peter Dürr, S. 22-64 in Dürr und Österreicher: "Wir erleben mehr als wir begreifen" (2001):
In der alten Quantenmechanik spricht man nur von Dualität: Jedem Teilchen "entspricht" eine Welle. Ich habe also die Dualität Welle oder Teilchen.
Die neue Quantentheorie, die Quantenfeldtheorie, die sich auf eine unendliche Vielzahl von Teilchen bezieht, führt zu einer noch weiter gehenden Auflösung:
Das Teilchenbild geht immer mehr verloren. Was bleibt, ist nur noch Form.
... Quantenfeldtheorien sind viel allgemeiner, liegen begrifflich tiefer. Der Feldbegriff überlebt, der Teilchenbegriff löst sich ganz auf.
... Sich das vorzustellen ist schwierig, weil man hier den Begriff der Gestalt erweitern muss. Gestalt ist ja etwas, das wir uns normalerweise nur als Materieanordnung im Raum vorstellen. Im Raum. Aber in welchem Raum? ... verglichen mit den Räumen, wie sie z.B. in der Beschreibung der Quantentheorie vorkommen, ist der 3-dimensionale Raum nur ein ganz spezieller Raum. Wellen schwingen sozusagen noch in anderen Räumen, nur diese anderen Raumdimensionen nehmen wir nicht als vierte oder fünfte Raumdimension wahr, sondern wir sagen dann: Aha, das ist also ein Elektron oder ein Proton und so weiter. Das aber ist jeweils nur eine Verwirklichung in einer anderen Raumdimension.
H... in 2085-263:
Lass uns mal voraussetzen, dass der Mensch Wahrnehmung besitzt und damit widerspiegeln kann. Damit ist es einfach möglich, dieser Widerspiegelung den Namen MODELL zugeben und dieses Modell ins Verhältnis zur Wahrnehmung zu setzen. Das ist eigentlich alles, was passiert.
Nun zu streiten, ob dies REAL ist (oder surreal oder blau oder salzig...), kann man machen, bringt aber nicht wirklich viel. Denn für den Menschen besteht die einzige Interaktion in Wahrnehmung und Widerspiegelung.
Stueps aus 1376-61:Man könnte weiter fragen, ob es noch das selbe Photon ist, das z.B. ein Elektron anregt, und danach wieder emittiert wird?
Wenn man erste Frage mit ja beantworten kann, tendiere ich zu der Auffassung, dass auch in einem Medium für das Licht keine Zeit vergeht.
Aber es könnten sich aus dieser Sicht vielleicht WIdersprüche entwickeln: Falls es immer das selbe Photon ist, welches durch ein Medium marschiert, und dabei absorbiert und emittiert wird, wie "merkt" es etwas von diesen Wechselwirkungen?
Grtgrt aus 1376-30:
Man sollte berücksichtigen, dass physikalische Modelle nicht den Anspruch erheben, die Struktur der Natur zu modellieren (das wäre — nach dem, was Niels Bohr uns sagt — ja sogar unmöglich). Sie sind einzig und allein dazu da, das Verhalten der Natur nachzubilden, sprich: Man verlangt lediglich, dass sie eine gedachte Maschinerie sind, deren Verhalten isomorph zum Verhalten der Natur ist.
Zitat von Niels Bohr:Die Physik kann nicht ergründen, wie die Natur funktioniert.
Aufgabe der Physik ist lediglich, zu untersuchen, wie die Natur sich uns zeigt.
Henry aus 1376-50:
Es gibt keine wie auch immer geartete "Lebensbatterie", ...
Grtgrt aus 1376-30:
Man sollte berücksichtigen, dass physikalische Modelle nicht den Anspruch erheben, die Struktur der Natur zu modellieren (das wäre — nach dem, was Niels Bohr uns sagt — ja sogar unmöglich). Sie sind einzig und allein dazu da, das Verhalten der Natur nachzubilden, sprich: Man verlangt lediglich, dass sie eine gedachte Maschinerie sind, deren Verhalten isomorph zum Verhalten der Natur ist.
Zitat von Niels Bohr:Die Physik kann nicht ergründen, wie die Natur funktioniert.
Aufgabe der Physik ist lediglich, zu untersuchen, wie die Natur sich uns zeigt.
Zitat von Niels Bohr:Die Physik kann nicht ergründen, wie die Natur funktioniert.
Aufgabe der Physik ist lediglich, zu untersuchen, wie die Natur sich uns zeigt.
Zitat:Charles W. Misner, der zur selben Zeit wie Everett bei John Wheeler promovierte, schreibt:
- Hugh Everett proposed that we not search for remedies of the implausible «collapse of the wave function» by changing the mathematics of the Schrödinger equation (or its relativistic field theory upgrades), but just look hard what would be predicted if we let the equations show us how they think nature behaves.
- Now, over 50 years later [2010 , there is a strong effort to do just that, but the broad picture is not yet clear. Thus my guess for the outcome ... is that some different «big picture» will arise, which is not «many worlds» but will still uphold Hugh Everetts conviction that paranormal influences do not overrule the Schrödinger equation.
Henry aus 1376-16:Gebhard,
ich denke, du machst es dir zu einfach, Dinge einfach mit neuen Begriffen zu bedenken und dann (wie in deinem folgendem Beitrag) drauf los zu fabulieren!
Thomas der Große aus 2011-10:
Die spezielle Relativitätstheorie beschreibt starre Objekte, das sind genau die, für die eine Länge bezüglich eines Bezugssystems scharf ist
und dort gibt es eine 0-Geschwindigkeit.
Für mikroskopische Objekte der Quantenmechanik gilt das, was C... aus der Unschärfe-Relation abgeleitet hat
und damit keine Nullgeschwindigkeit.
Wenn es keine 0-Geschwindigkeit gibt, dann ist insbesondere die spezielle Relativitätstherorie falsch.
Gebhard Greiter (2020):
Die Quantenfeldtheorie sieht jedes Teilchen als Anregung des Feldes der physikalischen Grundkräfte, d.h. als Wellenpaket. Damit kann man es — per Fourier-Transformation und wegen Heisenbergs Unbestimmtheitsrelation — als eine sich ständig per Quantenfluktuation modifizierende Summe harmonischer Wellen erkennen. Jede harmonische Welle aber ist unzerlegbares QuBit. Und so komme ich zum Schluss:
Atome im Sinne Demokrits,
— die kleinsten, und nun wirklich unzerlegbaren Portionen von Energie — Demokrits Urkörner —
sind diese QuBits.
Claus Kiefer (2008):
Dass das Gebäude der Physik noch nicht vollendet sein kann, zeigt sich nirgendwo deutlicher als am » Problem der Zeit «:
ART und Quantenphysik gehen von einem Zeitbegriff aus, wie er unterschiedlicher nicht sein kann:
- Die Quantenphysik hat Newtons absoluten Zeitbegriff übernommen, und so ist die Zeit dort ein äüßerer Parameter, den das physikalische Geschehen nicht beinflusst, der aber dennoch unverzichtbar ist: Die Wellenfunktion entwickelt sich in der Zeit.
Auch Hinzunahme der SRT ändert daran nichts, denn zwar vereinigen sich dort Raum und Zeit zur Raumzeit, die aber ist dort immer noch nur feste Bühne für eine Dynamik, die das Gefüge der Raumzeit nicht antastet.
- Erst die ART befreit die Raumzeit von diesen Fesseln und unterwirft sie dynamischen physikalischen Gleichungen: Einsteins Feldgleichung.
Da die Zeit nun aber nicht beides sein kann
- absolut wie in der Quantentheorie
- und dynamisch wie in Einsteins Gravitationstheorie,
muss die gegenwärtige Physik unvollständig sein.
Man erwartet, dass erst eine vereinigte Theorie der Quantengravitation den Zeitbegriff harmonisieren wird.
Thomas Görnitz (2015, Zitat):
Die Quantentheorie ist in ihrer mathematischen Struktur eine deterministische Theorie — so wie die klassische Physik auch.
Der große Unterschied besteht jedoch darin, dass sich der Determinismus bei ihr nicht auf faktische Entwicklung, sondern nur auf die möglichen Entwicklungen bezieht:
Die sich gesetzmäßig verändernden Möglichkeiten geben einen Rahmen vor, innerhalb dessen sich dann die Fakten zufällig realisieren.
Das sich ergebende zufällige Auftreten von Fakten ist deswegen keineswegs willkürlich.
Claus Kiefer (2008):
Es gibt eine ausgezeichnete Skala, auf der ART und Quantenphysik eine gleich wichtige Rolle spielen: Die Planckskala. Wie kommt dies zustande?
Einsteins ART enthält zwei fundamentale Parameter (Naturkonstanten): Die Lichtgeschwindigkeit c und die Gravitationskonstante G.
Wenn man deren Einheiten genauer anschaut, stellt man fest, dass sich damit keine Längeneinheit konstruieren lässt (weswegen die ART denn auch keine Längenskala auszeichnet.
Das ändert sich, wenn man Quantentheorie mit berücksichtigt: Mit Hilfe des Planckschen Wirkungsquantums h lässt sicht tatsächlich zusammen mit c und G eine fundamentale Länge konstruieren. Da Max Planck als erster hierauf hinwie, nennt man sie ihm zu Ehren » die Plancklänge «.
Wie aber war es möglich, dass Planck sie schon 1899 — also vor der Geburt der Quantentheorie — entdeckt hat? Er war damals verzweifelt darum bemüht, die Hohlraumstrahlung zu verstehen und die Tatsache, dass ihr Spektrum bei einer bestimmten Wellenlänge ein Maximun besitzt. Man konnte es experimentell feststellen, doch theoretisch war es unverstanden. Erst die Einführung des Wirkungsquantums h im Jahr 1900 brachte die Erklärung. Planck erkannte schon 1899 aus den experimentellen Daten, dass hier eine bisher unbekannte Naturkonstante ins Spiel kommen musste und dass es sich dabei um eine Größe mit der physikalischen Dimension einer Wirkung — darunter versteht man das Produkt aus Energie und Zeit — handeln musste. Heute nennt man sie das Plancksche Wirkungsquantum h.
Mit Hilfe von h, G und c lässt sich nun tatsächlich eine natürliche Längeneinheit — heue die Plancklänge genannt — konstruieren.
Gäbe es ein Teilchen mit Planckdurchmesser, so wäre die von ihm erzeugte Raumkrümmung nicht mehr vernachlässigbar. Sein Verhalten zu beschreiben wären Gravitation und Quantentheorie gleichermaßen wichtig.
Neben der Plancklänge kann man auch Einheiten für Zeit und Masse bilden (heute Planckzeit und Planckmasse genannt).
Ebenso wie die Plancklänge (etwa 10-35 Meter) ist auch die Planckzeit unvorstellbar winzig (etwa 10-44 Sekunden).
Die Planckmasse aber ist mit etwa 10-8 Kilogramm erstaunlich groß: größer als die Masse eines Virus und etwa 1019 Mal so groß wie die Protonenmasse. Entsprechend viel Energie wäre nötig, ein Teilchen mit dieser Masse in einem Beschleuniger zu erzeugen: Er müsste dazu schon galaktisches Ausmaß haben.
WICHTIG ist:
Da die Naturgesetze überall im Universum die gleichen sind, muss es sich bei den Planck-Einheiten um wahrhaft universelle Größen handeln. Am Ende seiner Arbeit aus 1899 schrieb Planck:
» Diese Größen behalten ihre natürliche Bedeutung so lange bei, als die Gesetze der Gravitation, der Lichtfortfplanzung im Vakuum und die beiden Hauptsätze der Wärmetheorie in Gültigkeit bleiben. Sie müssen also von den verschiedensten Intelligenzen nach den verschiedensten Methoden gemessen, sich immer wieder als die nämlichen ergeben. «
Die Größen und Massen astronomischer Objekte werden i.W. durch die Protonenmasse bestimmt. In Atom- und Kernphysik kommt ihr eine zentrale Bedeutung zu.
Und so ist vor allem die große Abweichung der Protonenmasse von der Planckmasse dafür verantwortlich, dass Quantenphysik in astrophysikalischen Anwendungen i.A. keine Rolle spielt.
Ausnahmen sind nur recht exotische Situationen wie etwa das Verdampfen Schwarzer Löcher oder die Beschreibung der Raumzeit in naher Umgebung irgendeiner Singularität der ART.
Claus Kiefer ( auf S. 192-193 in Quantenkosmos ):
Unser Universum enthält natürlich Materie. Dennoch ist es instruktiv, zu fragen wie eine Raumzeit aussähe, in der es keine Materie, wohl aber eine kosmologische Konstante gäbe.
Lösungen der ART, welche diese Frage beantworten, hat de Sitter gefunden. Man nennt sie
- im Fall einer positiven kosmologischen Konstanten die de-Sitter-Raumzeit,
- im Fall einer negativen kosmologischen Konstanten aber die Anti-de-Sitter-Raumzeit.
Beide Raumzeiten haben die Form eine 4-dimensionalen Hyperboloids, das in einen 5-dimensionalen flachen Minkowski-Raum eigebettet ist. Sie unterscheiden sich lediglich durch eine Vertauschung der Zeit- mit der Raumrichtung.
Zu jedem festen Zeitpunkt kann man sich den de-Sitter-Raum vorstellen als einen 3-Spähre (d.h. als die Oberfläche einer 4-dimensionalen Kugel). Sie kontrahiert, erreicht ein Minimum positiven Durchmessers, und expandiert dann wieder. Sie kennt keinen Urknall und hat auch keinerlei Singularitäten.
Die Anti-de-Sitter-Raumzeit spielt eine gewisse Rolle in der Stringtheorie.
Claus Kiefer (auf S. 232 in Quantenkosmos ):
In den nicht-gravitativen Theorien — beispielsweise der SRT — sind Felder immer auf einer nicht-dynamischen Raumzeit definiert.
Ganz anders in Einsteins ART: Dort ist die Geometrie der Raumzeit identisch mit der Form des Gravitationsfeldes — also selbst dynamisch.
Schon Einstein bereitete das Kopfzerbrechen. So verzögerte sich die Aufstellung seiner Theorie um 2 Jahre, weil er zunächst noch am Glauben festhielt, dass den Punkten einer Raumzeit (gemeint sind Punkte im mathematischen Sinne) eine vom Gravitationsfeld unabhängige Bedeutung zukomme.
Für Mathematiker mag das sinnvoll sein, für einen Physiker aber nicht: Das durch die Geometrie der Raumzeit gegebene Gravitationsfeld ist wirklich schon alles. Und so sind bei einer Koordinatentransformation Punkte, Metrik und Materiefelder gleichermaßen zu transformieren.
Erst nachdem Einstein das erkannt hatte, kam er 1915 zu den korrekten Feldgleichungen der Gravitation.
Für die Entwicklung einer Quantengravitationstheorie ist dieser Punkt von großer Wichtigkeit, da er nach ganz neuen Methoden zur Quantifizierung verlangt: Die Raumzeit selbst muss quantifiziert werden.
Derzeit gibt es zwei unterschiedliche Ansätze, dies zu versuchen:
- Der erst betrachtet nur Gravitation — kümmert sich also nicht um noch andere Wechselwirkungen.
- Der zweite aber — heute wirklich nur durch Stringtheorie repräsentiert — geht davon aus, dass man von vornherein von einer vereinheitlichten Theorie aller Wechselwirkungen ausgehen müsse — an besten beginnend mit einem Zustand unseres Universums, in dem sich die Gravitation noch nicht von all den anderen Wechselwirkungen abgesondert hat.
Jukka Maalampi in Die Weltlinie (2008, S. 171-127):
In den Quantenfeldtheorien ebenso wie in den GUT-Theorien stellen sich Elementarteilchen — Quarks und Leptonen — als punktförmig dar. Sie haben dort weder Richting noch Dimension, ihre Abmessungen sind 0 - 0 - 0.
Dennoch haben sie Eigenschaften, welche sie unterscheidbar machen: Masse, elektrische und andere Ladungen.
Laut Stringtheorie aber sind diese Teilchen nur in der 4-dimensionalen Raumzeit punktförmig. Wenn es uns gelänge, in die 7 Extradimensionen zu blicken, würden wir sehen, dass es sich um kleine Fadenstücke oder Fadenschleifen [ oder schlauchartige Gebilde ] handelt. Sie können schwingen, und alle Arten von Elementarteilchen — Quarks und Leptonen, ja sogar alle Energiequanten wie Photonen, Gluonen und Gravitonen — stellen sich als unterschiedliche Schwingungszustände solcher Strings dar.
Zitat von Henry:Die Theorie des Urknalls wurde aufgestellt, weil die Beobachtung des Kosmos auf einen Anfang desselben hindeutet, die Daten sind es also, die am Anfang standen und nicht die Theorie . Diese Beobachtungen beinhalten unter anderem, dass es keinen Mittelpunkt des Universums gibt.
Ein Widerspruch würde sich ergeben, weil .... Das aber würde jede Angabe über ein Alter des Kosmos als Ganzes unmöglich machen, die gesamte Kosmologie, die auf dem Urknall aufbaut, wäre nicht mehr haltbar.
Zitat von Henry:In deiner Schlussfolgerung vergisst du eins: Dein Salatkopf hat viele Brüder, nämlich alle anderen Beobachter in welchen Galaxien auch immer. Das heißt, viele Bezugsräume, wenn man so will, die aber letztlich auch nur darauf zurückzuführen sind, dass es keinen universellen Mittelpunkt gibt.
Zitat von Henry:Es geht nicht darum, was jeder Beobachter von seinem Bezugspunkt her wahrnehmen – messen – kann, sondern was allgemeingültig ausgesagt werden kann.
Okotombrok aus 1823-7:So klar hab' ich das für mich noch nicht.Bernhard Kletzenbauer aus 1823-6:Keine Prozesse, keine Vergleichsmöglichkeiten = keine Zeit
Wenn wir das Gedankenexperiment weiterdenken, und annehemen, es bewegt sich wieder was, heißt das dann, die Erstarrung hätte gar nicht stattgefunden?
Zitat:Die Zeit ist, was man von der Uhr abliest.
Zitat von grtgrt:Die einzige umfassende Uhr ist der Kosmos selbst.
Jeder Tick dieser Uhr ist ein atomares Ereignis, in dem eine kleine Portion schwingender Energie entsteht, vergeht, oder mit anderen solcher Portionen kollidiert (was zu einer Verschmelzung und Neuaufteilung dieser Portionen noch im Ereignis selbst führt).
Zitat:Quantum contributions to physical processes arise from virtual particles that interact with real particles.
Virtual particles, a consequence of quantum mechanics, are strange, ghostly twins of actual particles. They pop in and out of existence, lasting only the bares moment. They borrow energy from the vacuum — the state of the universe without any particles.
E... aus 1915-2:Welche Rolle spielen bei Deinem Weltmodell die Dekohärenzprozesse?
H... aus 1915-4:Grtgrt aus 1915-1:Das Universum ist ein Quantensystem definiert durch seine Wellenfunktion.
Hier wäre ich etwas zurückhaltender in der Formulierung. Klar ist, dass ein quantenmechanisches S. durch seine Wellenfunktion (die übrigens empirisch gewonnen wurde, nicht durch Herleitung! Und die man bestimmen muss.) vollständig beschrieben wird (das ist ein Grundpostulat der QM). Aber hier geht z.B. keine Gravi ein. Schrödinger hat damals versucht, die RT einfliessen zu lassen, was er aber aufgegeben hat.
Zitat von Lothar Schäfer :
... der wellenartige Zustand der Wirklichkeit ... von Heisenberg (1958) auch "Wahrscheinlichkeitsfunktion" genannt. Stapp (1993) verallgemeinert diesen Begriff, indem er ihn den "Heisenberg-Zustand des Universums" nennt [und beschreibt wie folgt :
Zitat von Stapp aus: Mind, Matter, and Quantum Mechanics (1993):In Heisenbergs Modell ... wird die klassische Welt der Materieteilchen ... durch den Heisenberg-Zustand des Universums ersetzt. Diesen Zustand kann man sich als komplizierte Welle vorstellen, die sich ... in Übereinstimmung mit örtlich-deterministischen Bewegungsgesetzen entfaltet.
Doch dieser Heisenberg-Zustand stellt nicht das tatsächliche physikalische Universum selbst im üblichen Sinne dar, sondern nur eine Menge " objektiver Tendenzen" oder " Neigungen", die mit einem bevorstehenden tatsächlichen Ereignis verbunden sind: Für jede von den einander ausschließenden möglichen Formen, die das tatsächliche Ereignis annehmen könnte, bestimmt der Heisenberg-Zustand eine Neigung oder Tendenz für das Ereignis, eben diese Form anzunehmen.
Die Wahl zwischen den einander ausschließenden möglichen Formen wird dabei als völlig vom "reinen Zufall bestimmt" gedacht, der durch jene Tendenzen beeinflusst wird.
H... in 1915-4:Superposition? d'AccorGrtgrt in 1915-1:[/list
- Die Wellenfunktion jedes Quantensystems ist Summe der Wellenfunktionen einzelner Quanten.
Grtgrt in 1915-1:
- Die Wellenfunktion jedes Quantums Q ist eine Summe von Wellenfunktionen, deren jede genau einen Zustand darstellt, in dem sich Q zeigen kann (jede dieser Wellenfunktionen nenne ich eine atomare Zustandswelle).
Hm, was meinst du? Ich versuche es mal mit dem (etwas verkürzten) 1x1 der QM:
sein F der zu einer phys. G. gehörige Operator, φ der Zustandsv. (Wellenfkt.), dann bekommt man scharfe Werte, wenn
gilt (F - F) φ = 0 (falls mittl. qu. Abw. der Zustände 0). D.h. die Eigenfunktionen φ des Operators sind die messbaren
Zustände, die man messen kann, nicht muss (und genau die und keine anderen!!!).
H... aus 1915-4:Grtgrt aus 1915-1:[/list
- Wo Q einen Punkt der Raumzeit betritt oder verlässt, zeigt Q sich in genau einem dieser Zustände.
- Jedes Elementarereignis erzeugt und/oder vernichtet Zustandswellen.
Hier wäre interessant, was betreten heisst und von WO kommt Q?
Es gibt ja eigentlich nichts weiter ausser der Raumzeit. Diese ist durch gewisse Energiezustände charakterisiert.
Nun kann es durch wohlbeschreibbare Fluktuationen passieren, dass ein Teil der vorhandenen Energie sich in ein Partikel/Antipartikel formt
und sofort wieder zerstrahlt. Casimir hat dies ja sogar exp. dingfest gemacht.
Irena aus 1942-29:
wenn man beginnt, sich mit der Deutung der Information zu beschäftigen, kommt man zum Schluss, dass die Erklärung der Information als alleinigen Gründer der Materie unsinnig ist. Weil die Information immer mit einer Deutung komplementär ist.
Zitat von Kant (1785):Jeder Mensch, und überhaupt jedes vernünftige Wesen,
existiert als Zweck an sich
und keineswegs nur als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen.
Zitat von Kant:Handle so, dass du die Menschheit — sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen — jederzeit zugleich als Zweck,
niemals [aber bloß als Mittel brauchest.
Zitat von Lothar Schäfer (2004):
Kants Imperativ enthüllt die akute Immoralität unseres heutigen Gesellschaftsystems. Wir stehen dauernd unter dem Druck der Verderber: im Geschäftsleben wie in der Politik sind wir ständig gefordert, Menschen nur als Mittel zum Zweck zu betrachten.
Zitat:
Man kann sich das Universum am besten ... als aus einem reinen Gedanken bestehend vorstellen, wobei wir den Gedanken woran, mangels eines umfassenden Wortes, als den eines mathematischen Denkers beschreiben müssen ...
Das Universum sieht immer mehr wie ein großer Gedanke aus als wie eine große Maschine. Geist erscheint nicht mehr wie ein zufälliger Eindringling in das Reich der Materie, sondern wir fangen an, Verdacht zu schöpfen, dass Geist Schöpfer und Herrscher im Reich der Materie ist — natürlich nicht unser eigener individueller Geist, sondern der, in dem die Atome als Gedanken existieren, aus denen unser eigenes Bewusstsein gewachsen ist ...
Wir entdecken, dass das Universum Hinweise auf eine planende und kontrollierende Kraft offenbart, die etwas mit unserem individuellen Geist gemein hat.