Puchheims Benefizkonzert 2018
 
zu Gunsten der Indiohilfe Ecuador





Helge Japha mit Leño Verde
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Ximena Mariño mit ihrer Gruppe Consorcio Latino



Indiohilfe Ecuador, Benifizkonzert 2018


Veinte Años – zwanzig Jahre: fast so lange schon gibt es das Benefizkonzert zugusten der Indiohilfe Ecuador.

Am Sonntag, dem 7. Oktober 2018, fand es zum 16. Mal im Puchheimer Kulturcentrum (PUC) statt – wie gewohnt unter Leitung von Helge Japha zusammen mit seinem Ensemble Leño Verde. Es könnte das letzte Konzert in dieser Besetzung gewesen sein. 16 Konzerte, in denen der charismatische Helge Japha uns auf eine musikalische Reise durch Lateinamerika mitgenommen hat ...

Empfangen wurden die Zuschauer und Zuhörer von melancholischen Klängen und dem langsamen Rhythmus von "Wenn du mich nicht mehr magst". Dann erklang zum ersten Mal an diesem Abend die warme und volle Stimme von Ximena Mariño. Das argentinische Lied "Rio de camalotes" zauberte die Weite der Pampa in die Konzerthalle des PUCs.

Beim nächsten Stück "La Añadidura" wurde das Publikum von treibenden Rhythmen mitgerissen und ein erstes Mal motiviert zu tanzen.

Anschließend — zum Lied "Desde Lejos" aus den Anden — erklangen die typischen melancholischen Flötenklänge, untermalt von Gitarrenakkorden und dunklen Trommelrhythmen.

Danach war das Geschehen in erster Linie vom Ensemble um Ximena Mariño bestimmt — dem "Consorcio Latino". Diese Kombo besteht aus ganzen Familien: Helge Japha (Gitarre und Gesang), seinem Sohn Simon am Klavier und Akkordeon, Chino Aguilar aus Peru (als universeller Musiker am Klavier, an der Gitarre sowie Gesang) und seinem in Deutschland geborenen Sohn Django singend am Bass. Selbstredend spielten alle diese Musiker in verschiedenen Stücken Percussion. Unterstützt wurde diese Besetzung von Peter Gruß an den Trommeln.

Zu Beginn des zweiten Teils erklang "Luna de cabotaje" — nicht nur eine Liebeserklärung an den Mond, sondern auch an das Leben und die Musik. Bereits die Ansage wurde von stimmungsvollen Klavier-Akkorden begleitet, die direkt in das Stück überleiteten.

"De la Mano" – Hand in Hand so gestalteten die Musiker die Performance auf der Bühne. Sie spielten nicht nur miteinander, sondern übergaben sich die Bälle und entwickelten Themen weiter.

Neben bekannten Liedern aus Argentinien interpretierte Simon Japha das von ihm komponierte Stück "Adelante" für Akkordeon, welches sich nahtlos in den Charakter des Konzertes einbettete.

Der Höhepunkt war ohne Zweifel die ungewöhnlich lange Zugabe, welche fast so lang war wie der zweite Teil. Die Musiker hatten so viel Spaß, dass sie gar nicht mehr aufhören zu wollen schienen. Sie spielten auf Zuruf die beliebtesten Lieder aus ihrem Repertoire. Diese Begeisterung auf der Bühne sprang auch auf das Publikum über – es tanzte und klatschte mit. Auf persönlichen Wunsch von Helge Japha ließ sich Chino überreden, seine außergewöhnlichen Fähigkeiten an der Gitarre in einem wirklich überwältigenden Solo zu präsentieren.

Das Konzert war nicht nur musikalisch ein voller Erfolg, sondern auch, was das Ergebnis der Spenden in Höhe von über 8000 Euro für die Indiohilfe Ecuador betrifft. Sämtliche Musiker haben hierfür auf ihre Gage verzichtet. Herzlichen Dank dafür!

Auch wenn Helge Japha das letzte Mal dabei sein wollte, wird die Frage der nächsten Monate wohl sein, ob er nicht vielleicht doch noch ein Come Back plant und für die Indiohilfe auf die Bühne des PUC zurückkehrt. Vielleicht dürfen wir dann ja noch gemeinsam das wirklich 20-jährige Jubiläum dieser so erfolgreichen Konzertreihe feiern. Es hätte sie nie gegeben ohne das selbstlose Engagement von Helge Japha und den Musikern, die er für die gute Sache zu begeistern verstand.


Indiohilfe Ecuador, Benifizkonzert 2018
Indiohilfe Ecuador, Benifizkonzert 2018
Indiohilfe Ecuador, Benifizkonzert 2018
Indiohilfe Ecuador, Benifizkonzert 2018



Parallel zum Konzert wurde wie immer eine kleine Ausstellung gezeigt, die in Bildern anschaulich über die Arbeit der Indiohilfe Ecuador informiert.


Pfarrer Werner Gallmeier und Inge Greiter bedanken sich herzlich für die großzügigen Spenden aller Konzert­besucher (2018: 8073 EUR) sowie für das erneut sehr große Interesse an der Arbeit der Indiohilfe Ecuador.

Herzlichen Dank auch an alle Musiker (die stets ehrenamtlich spielen), an die Gemeinde Puchheim, ihr Kulturamt und den Kultur­verein Puchheim e.V. Ohne ihrer aller Unterstützung wäre kein einziges dieser 16 Bene­fiz­konzerte möglich gewesen.





Die Indiohilfe Ecuador ist eine nur über Spenden finanzierte private Hilfsorganisation. Max Gallmeier, ihr Gründer, freut sich über nun schon mehr als 30 Jahre fruchtbare Arbeit mit Indios.

In der Aufbauphase wur­den eine Straße und Brücken geschaffen, die einer Reihe von Landbewohnern erstmals ermöglichten, ihre Produkte rechtzeitig vor Ver­derb auf die Märkte zu bringen. Anschließend wurden mehr als 40 Grundschulen gegründet (die höchstgele­gene auf 4.200 m ü. NN).

Weiterführende Ausbildung ermöglichte der Bau von Lehrwerk­stätten, in denen interessierte junge Indios kostenlos Handwerksberufe – Schreiner, Schneider, Mechaniker, Bäcker oder Metzger – erlernen können. Eine Landwirtschaftsschule und eine Hauswirtschaftsschule ergänzen das Angebot. Erstere produziert, was letztere zum Bekochen von Schülern, Lehrern und Mitarbeitern benötigt. Der Überschuss an Produkten wird vermarktet, so dass auch Einnahmen erzielt werden.

Während es in der Aufbauphase darum ging, die nötigen Bauten zu erstellen, nun kommt es jetzt darauf an, alles zu erhalten, um auch weiterhin möglichst vielen jungen Indios Bildung und Ausbildung zu ermöglichen.

Immer wieder fallen auch andere Aufgaben an: In 2016 etwa waren Max Gallmeier und seine ein­heimischen Helfer damit beschäftigt in durch ein schweres Erdbeben zerstörten Dörfern – etwa 400 km vom Sitz der Indiohilfe entfernt – die unbewohnbar gewordenen Behausungen wenigstens der Einwohner neu aufzubauen, die sich wegen Krankheit oder anderer Behinderung nicht selbst helfen können. So wurde etwa das völlig zerstörte Heim einer Frau ohne Arm und ihrer vier Kinder neu errichtet und auch das Zuhause eines Ehepaars (der Mann blind, die Frau krank, gemeinsames Einkom­men nur 50 Dollar Sozialhilfe pro Monat).

Da die Stiftung ehrenamtlich geführt wird, entstehen keinerlei Verwaltungs­kosten: Alle Spenden – auch der Erlös der Puchheimer Benefiz­konzerte – gehen ohne jeden Abzug in die Arbeit mit den Indios.



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