welt-verstehen/Astronomisches+Sachbüchern+Physik+Denkfehler, stw5528ASPD
Astronomisches
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Noch-mehr-zu-Physik-und-Kosmologie
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Falsch ist, dass ...
... es eine kleinste Portion von Energie gäbe (und jede andere ganzzahliges Vielfaches davon sei):
Im Buch A Big bang in a little Room (Zeya Morali, 2017) liest man auf Seite 32:... the smallest denomination that the energy of tiny particles can take is known as a quantum of energy: A photon can have 1 quantum of energy, or 2 quanta, or 72 quanta, or any other whole-number-multiple ... but not 3/4 of a quantuim, or 42+1/3 quanta of energy, say.
Das ist falsch, denn:Tatsächlich wahr ist, dass die Energie eines Photons stets gegeben ist als Produkt von Plancks Wirkungsquantum und der Frequenz des Photons. Letztere kann beliebig klein werden, wie z.B. die Tatsache beweist, dass kosmischer Raum — schon seit dem Urknall — expandiert und daher die Wellenlänge der Photonen (z.B. die der kosmischen Hintergrungstrahlung) sich ständig vergrößert.
Wie man sieht, verwechselt die Autorin des Buches Energie mit Wirkung: Ein ganz gravierender Fehler, der einer promovierten theoretischen Physikerin, die heute als Wissenschaftjournalist arbeitet, besser nicht unterlaufen sollte.
In ihrem Buch besonders aussagekräftig und wohl auch richtig dargestellt sind vor allem Inhalt und Geschichte der Inflationstheorie einschließlich der ewiger Inflation: Dieser Teil des Buches — Kapitel 3, 4 und 5 — ist auf jeden Fall lesenswert. Er berichtet, was die Urheber jener Theorien — Guth, Linde und Vilenkin — der Buchautorin in Interviews selbst mitgeteilt haben.
Mehr zum Buch insgesamt sagt Sabine Hossenfelders Rieview.
Mein Ratschlag: Wer an Kosmologie als Wissenschaft interessiert ist — statt an wilder, absolut unbegründeter Spekulation ergänzt um geradezu naiv anmutende Hinweise der Autorin auf Gott — lese die Kapitel 3 bis 5 des Buches, aber nichts weiter sonst.
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Auf Seite 38 des Buches zeigt sich, dass Morali das wichtigste Experiment der Quantenphysik — das Doppelspaltexperiment — noch nicht richtig verstanden hat, und auch nicht Hugh Everett's Viele-Welten-Theorie. Sie schreibt:"According to Everett's speculation, when Suarez set up his double-slit experiment [...], the moment he made a quantum measurement of the path of the photon — to check if it took the left or the right slit — reality fractured, creating two almost identical clone universes. The only difference between the two would be that in one [...] Suarez detected that the photon traveled through the left slit, while at the same instant his parallel self in an alternative version of Zaragoza was recording the outcome that the photon had traveled through the right slit."
Tatsächlich richtig ist: Niemand kann beobachten, dass das Photon durch nur einen Spalt kommt: Es kommt IMMER durch beide.
Genauer: Beim Versuch, Pfadinformation zu erhalten, muss man hinter die Spalten Polarisationsfilter setzen, welche ankommendendes Licht spaltenspezifisch senkrecht zu einander polarisieren: Wie man feststellt, verschwindet dann die Interferenz (einfach deswegen, da senkrecht zu einander polarisiertes Licht nicht interferieren kann). Leider scheint das bisher auch einigen anderen Physikern noch gar nicht so richtig klar zu sein. Sie stellen dann das Verschwinden der Interferenz beim Versuch, Pfadinformation zu erhalten, als großes Geheimnis hin: als etwas Unerklärbares, das mit beitrage zur angeblichen "Unverständlichkeit" des Quantenverhaltens.
Schlimmer noch: Der Physiker David Deutsch argumentiert in seinem Buch The Fabric of Reality (1997) allen Ernstes, dass das Doppelspaltexperiment die Existenz der "vielen Welten" im Sinne von Hugh Everett III beweise. Er denkt wirklich — wie Morali ja auch —, sie alle würden in gleich konkreter Weise existieren. Tatsächlich aber existieren sie nur als logische Gebilde im Konfigurationsraum aller Möglichkeiten, über deren Eintreten oder Nicht-Eintreten die Zukunft entscheiden wird.
Falsch ist, dass ...:
... es unter unendlich viele Paralleluniversionen mindestens zwei mit genau gleichem Inhalt geben muss,
oder ein Affe, wenn er nur hinreichend lange tippen könnte, mit Sicherheit irgendwann Shakespears gesammelte Werke reproduziert haben würde.
Beides wird von zahlreichen Sachbuchautoren — gelegentlich auch von Professoren der Physik, u.A. von Alexander Vilenkin — so behauptet. Genauer:
Einige Kosmologen — und z.B. auch zahlreiche populärwissenschaftliche Darstellungen der Multiversentheorie — stellen es als selbstverständlich hin, dass alles, was möglich ist, in irgend einem (sog. Parallel-) Universum auch tatsächlich vorkomme. Die Wahrscheinlichkeitstheorie, so schreiben sie, würde es beweisen, wenn man davon ausgehe, dass es unendlich viele Universen gäbe.
Aber tut sie das wirklich? Ganz offensichtlich nicht, denn:
Wer sich eine Menge von N gleich wahrscheinlichen Teilchenkonfigurationen vorstellt, wird zu Recht behaupten können, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine ganz bestimmte davon wirklich auftritt, sei 1/N (also positiv). Wenn nun aber N gegen unendlich strebt, strebt 1/N gegen Null. Betrachtet man also eine unendlich große Menge möglicher Zustände eines Universums, kann nicht mehr behauptet werden, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein ganz bestimmter davon wirklich eintreten werde, sei positiv. Ebenso wenig kann behauptet werden sie sei Null. Sie ist also undefiniert, und somit kann man weder sicher sein, dass sich der fragliche Zustand ergibt, noch kann man sicher sein, dass er sich nicht ergibt.
Man erkennt: Nicht jede Argumentation, die im Falle nur endlich vieler Alternativen schlüssig wäre, kann auch noch angewandt werden, wo es sich um mehr als nur endlich viele Alternativen handelt.
Henry in 1985-352:
Meine Ansichten sind (jedenfalls meistens, ...) ganz gut mit Hintergrundwissen abgesichert.
Tegmark schrieb:
Noch Kant behauptete, er könne aus sog. "ersten Prinzipien" Schlüsse ziehen, mit denen man heute eher nicht einverstanden ist — dass nämlich
- Masturbation schlimmer sei als Selbstmord,
- Homosexualität verabscheuenswürdig,
- das Töten unehelicher Kinder in Ordnung gehe
- und dass Ehefrauen, Bedienstete und Kinder, ähnlich wie Objekte, Eigentum seien.
Wenn wir in die Zukunft schauen, in der das Leben potentiell im ganzen Kosmos und über Jahrmilliarden hinweg gedeihen könnte — vielleicht auch künstlich erzeugtes Leben (sich ihrer selbst bewusste KI etwa) — dann stellt sich die Frage, auf welches Minimum ethischer Prinzipien man sich dazu einigen könnte.
An diesem Gespräch sollten wir uns alle beteiligen.
Ich fand es faszinierend, die ethischen Ansichten vieler Denker über viele Jahre hinweg hörend und lesend zu verfolgen, und so, wie ich es sehe, lassen sich die Punkte, denen sie [ heute ] den Vorzug geben, in 4 Prinzipien zusammenfassen:
- Utilitarismus: Positive, bewusste Erfahrungen — für Menschen, Tiere und künstliche Intelligenzen — sollten maximiert, Leid aber minimiert werden.
- Vielfalt: Eine abwechslungsreiche Vielfalt positiver Erfahrungen ist besser als viele Wiederholungen genau gleicher Erfahrungen, selbst wenn letztere sich als diejenigen erwiesen haben, die positiver nicht sein könnten.
- Autonomie: Bewusste Wesen und Gesellschaften sollten die Freiheit haben, ihre eigenen Ziele zu verfolgen, sofern diese nicht mit einem übergeordneten Prinzip in Konflikt geraten.
- Vermächtnis: Vereinbarkeit mit Szenarien, die die meisten Menschen heute als glücklich erachten würden, und Unverträglichkeit mit Szenarien, die so gut wie alle Menschen heute als furchtbar einstufen würden.
Was das Gute betrifft, so trifft man in den meisten Kulturen auf die sog. goldene Regel » Man sollte andere behandeln, wie man selbst wünscht, von anderen behandelt zu werden «.
Eine andere Regel, die in zahlreichen Jahrhunderten hoch gehalten wurde, war die Betonung auf das Schöne, Gute und Wahre, auf die man bei Bhagavad Gita ebenso wie bei Platon und Sokrates trifft, aber auch im Motto heute noch renommierter Institute: Das Institute for Advanced Study in Princeton etwa hat zum Motto Wahrheit und Schönheit, während die Harvard University immerhin noch auf Veritas (= Wahrheit) setzt.
Michael Schmidt-Salomonn (2028):
In Deutschland sind wir in den letzten Jahrzehnten Zeugen eines historisch einmaligen Säkularisierungs- und Pluralisierungsprozesses geworden. Die empirischen Daten, die die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) vorgelegt hat, sprechen in diesem Zusammenhang eine deutliche Sprache:
Von 1870 bis 1970 war Deutschland noch eine weitgehend homogene christliche Gesellschaft, in der über 90 Prozent der Bevölkerung entweder katholisch oder evangelisch waren. Tatsächlich ging der Anteil der Kirchenmitglieder auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland innerhalb von 100 Jahren nur um magere 6 Prozent zurück: von 98,6 Prozent in 1871 über 95 Prozent in 1939 und dann 93,6 Prozent in 1970.
Danach aber — in den letzten knapp 50 Jahren — sind die weltanschaulichen Verhältnisse gewaltig ins Wanken geraten: Der Anteil der Katholiken und Protestanten ist seither um fast 40 Prozentpunkte geschrumpft — von 93,6 Prozent in 1970 auf 55 Prozent im Jahr 2016. Gleichzeitig hat sich der Bevölkerungsanteil der konfessionsfreien Menschen nahezu verzehnfacht.
Nichts ist beständiger als der Wandel.
Darwins berühmtes Wort trifft, soweit wir wissen, auf alle Phänomene im Universums zu: für lebende ebenso wie für tote Materie, für den Aufstieg und Untergang biologischer Arten ebenso wie für menschlicher Zivilisationen — und es gilt nicht zuletzt auch für die weltanschauliche Einstellung moderner Gesellschaften.
In Deutschland sind wir in den letzten Jahrzehnten Zeugen eines historisch einmaligen Säkularisierungs- und Pluralisierungs-prozesses geworden.
Empirische Daten, vorgelegt von der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) sprechen in diesem Zusammenhang eine deutliche Sprache: Von 1870 bis 1970 war Deutschland noch eine weitgehend homogene christliche Gesellschaft, in der über 90 Prozent der Bevölkerung entweder der katholischen oder der evangelischen Kirche angehörten.
Tatsächlich ging der Anteil der Kirchenmitglieder auf dem Gebiet der Bundesrepublik innerhalb von 100 Jahren nur um magere 6 Prozent zurück: von 98,6 Prozent im 1871 auf etwas über 95 Prozent im Jahr 1939 und weiter auf 93,6 Prozent im Mai 1970.
Danach aber, in den letzten knapp 50 Jahren, sind die weltanschaulichen Verhältnisse gewaltig ins Wanken geraten: DerAnteil der Katholiken und Protestanten isteither um fast 40 Prozentpunkte geschrumpft: von 93,6 Prozent in 1970 auf 55 Prozent im Jahr 2016. Gleich-zeitig hat sich der Bevölkerungsanteil der konfessionsfreien Menschen nahezu ver-zehnfacht, nämlich von 3,9 Prozent in 1970 auf 36,2 Prozent Ende 2016 — und dieser Effekt ist keineswegs in erster Linie auf die Wiedervereinigung mit dem "gottlosen Osten" zurückführbar; Er der den Anteil der Konfessionsfreien in Gesamtdeutschland gerade einmal um etwa 10 Prozent erhöht.
Mit einem Bevölkerungsanteil von über 36 Prozent leben heute deutlich mehr konfessionsfreie Menschen in Deutschland als Katholiken (28,5 Prozent) oder Protestanten (26,5 Prozent). Hinzu kommen noch rund 4,9 Prozent konfessionsgebunde Muslime sowie 3,9 Prozent Mitglieder sonstiger Religionsgemeinschaften (u.a. der orthodoxen Kirchen, der Freikirchen, des Judentums, des Hinduismus und des Buddhismus).
Man sieht: Die Zivilgesellschaft ist im historischen Vergleich deutlich heterogener geworden.
Albert Camus (Nobelpreisträger für Literatur, Religionskritiker, 1947):
Das Böse in der Welt geht fast immer von Unwissenheit aus, und der gute Wille kann ebenso viel Schaden anrichten wie die Bosheit, wenn er nicht aufgeklärt ist.
Die Menschen sind eher gut als böse, und eigentlich geht es gar nicht um diese Frage. Die sind nur mehr oder weniger unwissend, und das nennt man dann Tugend oder Laster, wobei das hoffnungsloseste Laster das der Unwissenheit ist, die alles zu wissen vermeint und sich deshalb das Recht nimmt, sogar zu töten:
Die Seele des Mörders [bzw. religiösen Fanatikers] ist blind, und es gibt keine wirkliche Güte oder wahre Liebe ohne größtmögliche Klarsichtigkeit.
ZDF und ARD, Berichte vom 29.7.2021:
Die Weltbevölkerung lebt auf großem Fuß. Am 29. Juli 2021 hat sie rechnerisch schon alle erneuerbaren Ressourcen für das gesamte Jahr verbraucht.
Genauer:
Der Erdüberlastungstag — jedes Jahr 3 Tage früher.
- 1970 waren die Ressourcen für Nahrung, Wasser oder Energie erst am 29. Dezember verbraucht.
- 1990 stellte sich die Überlastung bereits am 11. Oktober ein.
- 2010 hatten die Menschen am 7. August den Erdüberlastungstag erreicht.
- 2021 lebt die Menschheit bereits ab dem 29. Juli für den Rest des Jahres auf Pump. Ohne Corona-Krise wären es noch einige Tage früher.
Das heißt: Von nun an sind schon nach 7 Monaten alle im laufenden Jahr nachwachsenden Rohstoffe, die die Ökosysteme auf unserer Erde produzieren, aufgebraucht. Ab da wird für den gesamten Rest des Jahres auf Reserven zurückgegriffen, die eigentlich den nachfolgenden Generationen vorbehalten sein sollten.
Schon seit 1970 begann der Mensch, natürliche Ressourcen schneller zu verbrauchen als die Natur sie ersetzen kann.
Diese Entwicklung beschleunigt sich bisher unaufhaltsam. Eben das sollte unseren Kindern und Enkeln nun wirklich Angst machen.
Schlimmer noch: Unser Verbrauch ist nicht nur auf pump, er zerstört sogar schnelle Regenerationsfähigkeit der Erde als Quelle unserer Ressourcen.
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Interessant auch: 2020 hatte sich der Erdüberlastungstag wegen des Lockdowns um fast drei Wochen nach hinten verschoben, auf den 22. August. "Das ist tatsächlich eine Auswirkung von Corona gewesen", sagte Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Laut einer Analyse des Global Footprint Networks war in Deutschland der nationale Erdüberlastungstag bereits Anfang Mai erreicht. "Wenn alle Länder so wirtschaften würden wie Deutschland, bräuchten wir nicht einen, sondern knapp drei Planeten", betonte Germanwatch-Sprecher Vogel.
Grtgrt aus 1909-3:
... darauf hoffen, dass irgendwann auch hochrangige Juristen einsehen, dass das, was hier passiert, hart an Diebstahl grenzt und deswegen entschiedener gesellschaftlicher Ächtung bedarf.
Träumen wir weiter ...
Zitat:
... bei dieser Gelegenheit zerbröselt der Hochgeschwindigkeitshandel eines der Fundamente der Rechtsordnung: ausgerechnet das unternehmerische Eigentum.
... Eine verantwortliche Rolle des Miteigentümers eines Unternehmens – die ja der Aktienbesitz darstellt – ist damit hinfällig. Wer, wenn nicht die Eigentümer, tragen dann die Verantwortung?
Hans-m aus 1909-9:Bekanntlich fängt Fisch vom Kopf her an zu stinken.
Nicht der kleine Mann bringt das Chaos und die ungerechtigkeit in Wirtschaft und Politik. Dafür hat er gar nicht die Macht.
Die Führungskräfte, egal ob in Politik oder Wirtschaft sind an der Misere schuld.
Zitat von Titelseite der Süddeutschen Zeitung vom 16/17. März 2013:Schwerer Betrugsverdacht gegen Banken
Geldinstitute und Händler sollen den deutschen Fiskus durch kriminelle Aktiengeschäfte um viele Milliarden Euro geprellt haben.
Staatsanwälte ermitteln in Hessen und Bayern.
Stueps in 1985-340:
Beschleunigung und Gravitation fasse ich in ihren Effekten und Wirkungen als ein und die selbe Sache auf. Beide lassen sich wohl auch mit den selben Gleichungen mathematisch behandeln?
Zitat:
So wie uns Einstein vor Augen führte, dass Energie und Materie dasselbe sind, überlegte er auch, dass
man die Wirkung der Gravitation nicht von der Wirkung einer beschleunigten Bewegung unterscheiden kann.
Ein im Kosmos umherfliegender Astronaut kann mit keinem Mittel feststellen, ob er sich nun bewegt, oder ob er stillsteht und der ganze übrige Kosmos an ihm vorbeizieht. Verschließen wir seine Sichtluken gar, kann er nicht mal mehr eine Bewegung feststellen. Denn nun hat er keinen Bezugspunkt mehr, an dem er sich orientieren könnte.
C... aus 1951-28:
Meiner Meinung nach hat Entropie nichts mit Komplexität zu tun. Eher im Gegenteil:
Im Rahmen eines Ordnungssystems für ein Zustandssystem ist die Entropie genau dann maximal, wenn es innerhalb des Zustandssystems möglichst viele Zustände gibt, welche man mit dem Ordnungssystem nicht voneinander unterscheiden kann.
Stueps aus 1951-127:
Das Konzept "DNS" beinhaltet trotz hoher Stabilität ein hohes Maß an Flexibilität.
E... aus 949-48:... denn physikalische Objekte sind alles andere als nur Konzepte.
Henry aus 949-57:es reicht, darauf hinzuweisen, dass sich "physisch" auf den (materiellen) Körper bezieht und physikalisch auf die Wissenschaft, die sich mit Gesetzen und Zusammenhängen befasst, die wir durch Messung über die Welt erhalten können - die Physik.
Stueps aus 1376-61:Man könnte weiter fragen, ob es noch das selbe Photon ist, das z.B. ein Elektron anregt, und danach wieder emittiert wird?
Wenn man erste Frage mit ja beantworten kann, tendiere ich zu der Auffassung, dass auch in einem Medium für das Licht keine Zeit vergeht.
Aber es könnten sich aus dieser Sicht vielleicht WIdersprüche entwickeln: Falls es immer das selbe Photon ist, welches durch ein Medium marschiert, und dabei absorbiert und emittiert wird, wie "merkt" es etwas von diesen Wechselwirkungen?
Grtgrt aus 1376-30:
Man sollte berücksichtigen, dass physikalische Modelle nicht den Anspruch erheben, die Struktur der Natur zu modellieren (das wäre — nach dem, was Niels Bohr uns sagt — ja sogar unmöglich). Sie sind einzig und allein dazu da, das Verhalten der Natur nachzubilden, sprich: Man verlangt lediglich, dass sie eine gedachte Maschinerie sind, deren Verhalten isomorph zum Verhalten der Natur ist.
Zitat von Niels Bohr:Die Physik kann nicht ergründen, wie die Natur funktioniert.
Aufgabe der Physik ist lediglich, zu untersuchen, wie die Natur sich uns zeigt.
Henry aus 1376-50:
Es gibt keine wie auch immer geartete "Lebensbatterie", ...
Grtgrt aus 1376-30:
Man sollte berücksichtigen, dass physikalische Modelle nicht den Anspruch erheben, die Struktur der Natur zu modellieren (das wäre — nach dem, was Niels Bohr uns sagt — ja sogar unmöglich). Sie sind einzig und allein dazu da, das Verhalten der Natur nachzubilden, sprich: Man verlangt lediglich, dass sie eine gedachte Maschinerie sind, deren Verhalten isomorph zum Verhalten der Natur ist.
Zitat von Niels Bohr:Die Physik kann nicht ergründen, wie die Natur funktioniert.
Aufgabe der Physik ist lediglich, zu untersuchen, wie die Natur sich uns zeigt.
Grtgrt aus 1701-15:
Licht ist ein physikalisches Objekt (und als solches unser Modell für einen Teil der Natur).
Mehr dazu auf Seite Zum Wesen physikalischer Aussagen.
So weit kann ich nicht mitgehen. Mit physikalischen Objekten meint man direkt beobachtbare Dinge.Zitat:Physikalische Objekte sind nichts anderes als gedankliche Modelle, . . .
Auf physikalische Größen bezogen stimme ich dir vollkommen zu.Zitat:. . . die der Mensch sich macht, aus dem Wunsch heraus,
das Verhalten der Natur verstehbar und vorhersagbar zu machen.
Grtgrt aus 1701-17:Hi Okotombrok,
ist ein Atom oder ein Elektron in deinen Augen eine physikalisches Objekt oder nur eine physikalische Größe?
Und ein ganzes Universum: Sollte man es wirklich nur als Größe bezeichnen?
Ich würde unter einer Größe eher eine Zahl verstehen (etwas ohne Struktur).
Gruß, grtgrt
Zitat von Niels Bohr:Die Physik kann nicht ergründen, wie die Natur funktioniert.
Aufgabe der Physik ist lediglich, zu untersuchen, wie die Natur sich uns zeigt.
Hohnerkamp (2013):
Der berühmte US-amerikanische Festkörperphysiker und Nobelpreisträger Philip Warren Anderson beklagte 1994 dass es in der öffentlichen Aufmerksamkeit für physikalische Forschungsergebnisse ein großes Missverhältnis gäbe:
Kosmologische Fragen sowie das Schicksal für Theorien fundamentaler Wechselwirkungen würden zuhauf in Büchern und Zeitschriften diskutiert, und publikumswirksam würde eine » Theorie für Alles « als Ziel propagiert.
Dabei könnten sich höchstens 20% aller Physiker als Kosmologen oder Teilchenphysiker bezeichnen.
Alle anderen seien mit praktischen Anwendungen der Physik beschäftigt oder mit Phänomenen, die zu komplex sind, um sie direkt aus den Gesetzen für die fundamentalen Kräfte bzw. Wechselwirkungen erklären zu können.
Das Studium der komplexen Systeme ist ein mindestens so großes Gebiet wie die beiden anderen, die sich als Elementarteilchenphysik mit den kleinsten bzw. als Kosmologie mit den größten Objekten unserer Welt beschäftigen.
Keineswegs nur die Physik fester Körper mit ihren ungewöhnlichen Materiezuständen (wie etwa Supraleitfähigkeit) gehört zu ihren Themen, sondern auch Phänomene wie Strukturbildung, Selbstreproduktion, Leben und Bewusstsein.
Hier beginnen die Grenzen zwischen den Fächern zu verschwimmen, wie sich ja auch schon an Namen wie » Physikalische Chemie « oder » Biochemie « zeigt.
Rockdee aus 2016-62:Wie kommt es, dass Galaxien und Planeten am rotieren sind, liegt das an der Gravitation?
Mirko 8 aus 2023-1:Hallo zusammen !
Wenn Zeit bei geringer Gravitation schneller vergeht,wie schnell vergeht dann die Zeit in Quantensystemen?
Gibt es eine Quantengravitationstheorie ?
Zitat:Wenn die Stringtheorie oder die Schleifen-Quanten-Gravitation die Lösung selbst wären,
würden wir es inzwischen wissen.
Sie mögen Anhaltspunkte sein, kleine Teile der Antwort, sie mögen wichtige Erkenntnisse enthalten, sind aber keinesfalls mehr.
Gnom in 2115-1:
Die Lebewesen auf unserem Planeten können nur ein bestimmtes Lichtspektrum erkennen. Sei dies nun mit oder ohne Hilfsmittel.
Es ist anzunehmen, dass es noch weitere Varianten (sehr naiv gedacht) von Licht (Strahlung) gibt, die den Lebewesen auf unserem Planeten nicht zugänglich sind.
Wenn es um das Licht geht, dann spricht man einerseits von der Wellen- und andererseits von der Teilchennatur des Lichts.
Licht ist nichts anderes als Energie. U. a. kann also der Mensch Energie in bestimmten, festen Spektralgrenzen Erfahren (messen, nutzen) und nennt diese Erfahrung Licht oder Strahlung.
Die eigentliche Natur des Lichts hat der Mensch aber noch nicht erkannt.
In seinem Bemühen, sich der Natur anzunähern, schaffte er sich gedankliche Hilfskonstruktionen (Physik, Mathematik, Philosophie), mit deren Hilfe er versucht, die Natur zu begreifen.
Was ist nun, wenn der Äther ein Urfeld, quasi das Urgerüst des gesamten Universums ist? ...
Aus diesem Urfeld entsteht Materie, die wiederum mit dem Urfeld interagiert. Soll heißen, das Urfeld bei bestimmten Bedingungen zu bestimmten Formen der Energieübertragung anregt. Energie fließt also von der Materie wieder dorthin zurück, von wo die Materie herkam, sie fließt wieder zurück ins Urfeld.
Ist es möglich, dass das, was wir Menschen als Licht (oder Energie) erfahren, nichts anderes ist, als das Fließen dieser Energie im Urfeld? Wobei dieses Urfeld das gesamte Universum ausfüllt und durchdringt, nicht nur den Raum, sondern auch das, war wir Menschen als Materie bezeichnen.
Demnach wäre alles mit allen verwoben und verbunden und Zustandsänderungen (egal welcher Art) wären nur, naiv ausgedrückt, Unterschiede im unendlich großen Energiespektralraum des Urgerüsts, aus dem und durch dem auf (für den menschlichen Geist) unerklärliche Weise das existiert, was der Mensch für sich als Realität erkennt.
Dieses Urgerüst, der Äther, wäre also ein unerschöpflicher Energiepool aus dem etwas auf Grund von Energieübertragung, Energieverdichtung oder Energiewandlung entsteht, quasi eben eine Art Energieurgerüst, ein Urenergiefeld, das bisher vom Menschen mit seinen Mitteln, die Natur zu begreifen und zu verstehen noch nicht nachgewiesen werden kann, so wie z. B. vor tausend Jahren noch niemand auf unserem Planeten in der Lage war, Radiosender zu betreiben, weil es einfach zur damaligen Zeit den Menschen nicht möglich war, diese Art der Strahlung mit den damaligen "Mitteln" erkennen zu können.
So gesehen, wäre der Äther nicht nur das Medium, in dem sich Licht bewegt, sondern er wäre das Licht selber – aber eben in dem entsprechen angeregtem, u. a. für den Menschen erfahrbaren (Energie-) Spektrum.
Wäre der Äther, das Urgerüst, in seinem Urspektrum, unter diesen Bedingungen experimentell nachweisbar?
Bauhof aus 2027-2:Grtgrt aus 2027-1:
Auf den zweiten Blick aber wäre es nicht weiter erstaunlich, dass wir ihn nicht kennen (falls es ihn gibt):
Schließlich und endlich kennt ja auch keines der heute allgegenwärtigen Software-Programme seinen Erzeuger oder weiß, dass es ihn gibt.
Hallo Grtgrt ,
dein Vergleich hinkt gewaltig, denn keines der heute allgegenwärtigen Software-Programme kann irgendetwas wissen.
M.f.G. Eugen Bauhof
Gesprächsnotiz (2021):
Der SUSY liegt die Vorstellung zugrunde, dass Fermionen (F) und Bosonen (B) zwei unterschiedliche Zustände eines einzigen Superteilchens sind.
Dies ist ganz analog zu verstehen zur Isospin-Symmetrie in der Kernphysik, wonach man sich das Proton und das Neutron als zwei unterschiedliche Zustände des Nukleons vorzustellen hat. Sie unterscheiden sich nur durch die 3-Komponente I3 des Isospins I, der mathematisch eine drehimpuls-artige Größe ist. Dem Proton ordnet man die Isospinkomponente I3 = 1/2 und dem Neutron I3 = -1/2 zu. Der zugrundeliegende Raum ist dann der Isospinraum.
Im sogenannten Superraum, dem Zustandsraum der SUSY, liegen Fermionen und Bosonen, als unterschiedliche Realisierungen eines Superteilchens, nebeneinander. Nebeneinander heißt, dass wenn man ein Fermion mit Spin J hat, man immer auch einen Superpartner mit Spin J + 1/2 oder J - 1/2 finden kann.
Mittels einer SUSY-Transformation im Superraum kann ein gegebenes Fermion F mit Spin J in ein benachbartes Boson B mit Spin J -1/2 oder J +1/2 überführt werden. Dadurch sind Fermionen und Bosonen ineinander transformierbar und hinsichtlich dieser Eigenschaft symmetrisch, 'supersymmetrisch', wie man sagt.
Führt man die SUSY-Transformation nochmals durch, erhält man das ursprüngliche Fermion zurück, allerdings hat sich dieses nun in der 4-dimensionalen Raumzeit verschoben. Eine Verschiebung eines Punktes in der Raumzeit wird aber durch die Translationsgruppe der Poincare-Gruppe beschrieben. Die SUSY hat deswegen zur Folge, dass man von globalen zu lokalen Eichtransformationen übergehen kann, was aber die Einführung von Eichfeldern notwendig macht.
Da die lokale Poincare-Invarianz eine notwendige Eigenschaft der ART ist, besteht ein Zusammenhang zwischen der ART und SUSY.
Das Graviton mit Spin J = 2 kann im Rahmen der lokalen SUSY sinnvoll eingeführt werden, wenn sein SUSY-Partnerteilchen ein Fermion mit Spin J = 3/2 ist, Diese Partnerteilchen bezeichnet man als Rarita-Schwinger-Feld (RSF): Es versteht sich als Eichfeld zum Graviton. Die Feldgleichung des RFS ist die Rarita-Schwinger-Gleichung. Man kann nun verschiedene Fälle der SUSY untersuchen, indem man die Anzahl N der Generatoren der Superalgebra variiert. N = 1 heisst dann einfache Supergravitation (SUGRA), und N > 1 erweiterte SUGRA.
Man kann zeigen, dass die SUGRA in der 4-dimensionalen Raumzeit nur für maximal N = 8 möglich ist. Die Zahl N der Generatoren der SUSY-Algebra spielt eine wichtige Rolle in der Klassifikation der unterschiedlichen Varianten der Superstringtheorien.
Übergang zu 11-dimensionaler Raumzeit:
Die bisher beschriebene SUGRA ist auf einer 4-dimensionalen Raumzeit definiert. Die SUGRA ermöglicht die Einbeziehung von Fermionen in die ART. Edward Witten konnte zeigen, dass zur Einbeziehung der elektromagnetischen, schwachen und starken Wechselwirkung man die ursprüngliche Kaluza-Klein-Theorie um 7 Dimensionen erweitern muss. und dass es unterhalb 11 Raumzeit-Dimensionen unterschiedliche Versionen der SUGRA gibt. SUGRA wird erst dann eindeutig, wenn die Dimension der Raumzeit genau 11 ist.
Dass sich in Raumzeiten mit mehr als 11 Dimensionen keine konsistente SUSY-Theorie mehr formulieren läst, wurde 1977 erkannt durch W. Nahm in: Supersymmetries and their representations, Nuclear Physics B135 (1978).
Der Anschluss der SUGRA an die Stringtheorie erfolgte, als erkannt wurde, dass auch die 11-dimensionale SUGRA störungstheoretisch nicht zu renormieren ist. Die Stringtheorie wurde aber ja gerade deswegen entwickelt, weil sie die Unendlichkeiten vermeidet, die bei Wechselwirkungen auftreten.
Aus diesem Grund sind die Superstringtheorien Typ I, Typ IIA und Typ IIB supersymmetrisch. Ebenfalls supersymmetrisch sind die beiden heterotischen Stringtheorien E8xE8 und SO(32) .
Interessant auch: Strings der Theorie vom Typ I sind offene Strings. Alle anderen Varianten der Stringtheorie haben in sich geschlossene Strings zum Gegenstand.