welt-verstehen/Dichte+Dunkler+Energie+Konstante, stw4101DDEK
Energie
Irena aus 1963-12:
... jede Wechselwirkung ist eine Äußerung der Wellenfunktion, die durch diese Äußerung irreversibel wird (Dekohärenz).
Es geht nicht um ständigen Zerfall und Erzeugung der Materie. Es geht nur um ständige ERZEUGUNG der Materie, die durch ständige Wechselwirkungen der Quanten sich manifestiert.
Zitat:Ja, genau. Der neue Zustand nach dem Kollaps ist wieder ein Quantenzustand, der durch eine neue, reduzierte Wellenfunktion beschrieben wird. Es ist nicht so, dass da aus einer Welle ein klassisches Teilchen entsteht, das von da an keine Welleneigenschaften mehr hat. Die Welt bleibt quantenmechanisch.
Wichtig noch:
Die Wellenfunktion — bzw. der Zustand nach dem Kollaps — ist nicht wirklich reduziert, sondern e r s c h e i n t uns nur so, da man den Zustand ja stets als Linearkombination zweier zueinander orthogonaler Zustände darstellt (gegeben durch die Messfrage). Nach dem "Kollaps" aber ist einer dieser beiden Zustände aber der, in den die "Messung" das Quant gebracht hat.
Der hin und wieder angetroffene Begriff » reiner Zustand « ist stets nur relativ zur Messfrage wohldefiniert, denn Antwort auf eine quantenphysikalische Messfrage kann ganz grundsätzlich stets nur ein JA oder ein NEIN sein.
So kann man z.B. ein Photon nicht nach seiner Polarisierung fragen. Man kann stets nur eine der — unendlich vielen — möglichen Polarisierungsrichtungen R vorgeben und dann fragen: » Liebes Photon, bist du in Richtung R polarisiert? «
Die Antwort wird ein JA oder ein NEIN sein — und das auch dann, wenn das Photon vor seinem Zusammentreffen mit der Messapparatur in einer Richtung polarisiert gewesen sein sollte, die weder R noch senkrecht zu R war:
Ergebnis einer Messung ist eben stets nur Wissen über den Zustand des Photons n a c h der Messung.
Zitat von Görnitz, S. 85:Quantentheorie determiniert die M ö g l i c h k e i t e n [ über die Schrödingergleichung , aber NICHT die Fakten.
Zitat von Görnitz, S 85:
Hier eröffnet sich wichtiger Spielraum im Weltgeschehen ... :
Es ist keine Willkür zu erwarten, aber auch keine absolut durchgängige Determiniertheit. [Die Freiheit, die ein Quantensystem Q hat, sich zu entwickeln, steigt mit der Anzahl und der Verschiedenheit der Messfragen, die es gezwungen wird zu beantworten.
Zara.t. aus 1995-7:Heute weiß man, dass die Leere des Vakuums alles andere als leer ist. Jeder Punkt der Raumzeit ist eine Überlagerung von möglichen Teilchen. Besser: von virtuellen Teilchen, die nicht direkt gemessen werden können und von Möglichkeiten "reale" Teilchen zu messen.
Zara.t. aus 1995-7:
Rutherford hat noch vollkommen klassisch gedacht. Dieses Atommodell konnte nicht funktionieren. Elektronen, die wie Planeten die Sonne, den Kern umkreisen müßten in den Kern stürzen. Auch aus diesem Problem heraus entwickelte sich die Quantenmechanik.
Zitat von Norbert Hinterberger, Hamburg:
Der Teilchenbegriff ist vermutlich rein subjektiv – intersubjektiv zwar, aber eben subjektiv für den Teil der Welt, den wir klassisch sehen.
H. Dieter Zeh hat dazu wiederholt in überzeugender Weise argumentiert.
Der Welle-Teilchen-Dualismus scheint physisch diskret nicht vorhanden zu sein. Objektiv beziehungsweise physisch fundamental scheint nur die Welle zu sein.
Unter Laborbedingungen (ohne Dekohärenz) lässt sich das ja auch deutlich zeigen, wie wir hier – insbesondere in dem kleinen Film – sehen. Das Molekül wird von den Experimentatoren selbst als Materiewellenüberlagerung beschrieben, sobald wir seine Welleninterferenzen auf dem Schirm sehen. Warum lassen wir es nicht dabei?
Was uns an dieser Welle erscheint wie ein "Kollaps der Wellenfunktion" zu einem "Teilchen" an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit im Fall einer Messung, ist einfach die inzwischen recht bekannte Tatsache, dass wir mit der Messung wie mit jeder beliebigen anderen Wechselwirkung auch das zu messende System stören oder zerstören beziehungsweise zur Dekohärenz bringen.
Das heißt aber nicht, dass die Superposition » kollabiert «. Im Gegenteil: Sie ist jetzt in einer noch großräumigeren Verschränkung definiert.
Stueps aus 1995-43:
Es ist meines Wissens nach unter Wissenschaftlern nicht die Frage, dass physikalische Systeme in klassischer Form existieren, sondern wann sie klassisch werden.
Zitat:
In der quantenmechanischen Behandlung eines physikalischen Systems ist der momentane Zustand des Systems ein mathematisches Objekt, das für jede am System mögliche (fehlerfreie) Messung und für jedes der dabei möglichen Messergebnisse die Wahrscheinlichkeit festlegt, mit der das betreffende Messergebnis erhalten wird.
Wrentzsch aus 1972-84:
Was verhindert das Vergehen einer Energieeinheit bei räumlicher Ausdehnung,
hält etwas dagegen, sodass sich das Quant verändert und stabil wird oder die Energie Quantelt?
Zitat von Görnitz, S. 196-197:
Das Entstehen eines Faktums bedeutet für ein System, dass an diesem alle Möglichkeiten bis auf eine verloren gehen.
Dazu muss natürlich daran erinnert werden, dass sich aus einem Faktum sofort wieder neue Möglichkeiten ergeben, die teilweise auch mit den alten übereinstimmen werden und teilweise von diesen verschieden sind. Es wird also unter den neuen solche geben, die vorher unmöglich waren, und einige der zuvor vorhandenen werden nicht wieder erneuert.
Dieser Vorgang, der früher ... als » Messprozess « bezeichnet worden ist, zerstört den linearen Charakter der quantentheoretischen Systembeschreibung. Die Linearität drückt die mögliche Addition der Zustände innerhalb eines Systems aus (Vektoraddition). Wir hatten [auch] davon gesprochen, dass das Zusammensetzen von Teilsystemen zu einem Ganzen eine » Multiplikation « ist. Daher ist die Zerlegung eines Ganzen in Teile etwas ähnliches wie eine » Division «. Solche eine Zerlegung passiert, wenn ein System von Möglichkeiten abgeschnitten wird, die in das All entfliehen. ...
Es gibt eine Reihe sehr bewährter Näherungsverfahren, die solchen Informationsverlust sehr treffend modellieren. Das wichtigste unter ihnen ist als » Dekohärenz « weithin bekannt geworden:
Bei hinreichend großen und schweren Reaktionspartnern (z.B. winzigste Staubpartikelchen) werden die Quantenkorrelationen zwischen diesen [Reaktionspartnern] sehr schnell sehr klein und können nach kurzer Zeit praktisch ignoriert werden. Dies bedeutet im Rahmen der Schichtenstruktur, dass damit zu einer klassischen Beschreibung des zugeordneten Prozesses übergegangen werden kann, o h n e dadurch grundlegend falsch zu werden.
Helmut Satz (2016):
Wie die Auswertung von Messergebnissen zeigt, entspricht die Vakuumenergie des Universums etwa 7 Protonen pro Kubikmeter.
Mit anderen Worten: Leerer Raum von der Größe des Erdballs enthält an Dunkler Energie in etwa so viel Energie wie 1 Gramm Wasser.
Eben deswegen macht Dunkle Energie sich erst auf intergalaktischer Skala bemerkbar. Kleine Objekte — unsere Erde oder auch Sterne — kann sie nicht vergrößern.
Struktron in 2016-147:Hallo alle miteinander,
obwohl ich wenig Zeit habe, habe ich mal das Wichtigste hier gelesen und festgestellt, dass die dunkle Energie etwas in Vergessenheit geraten ist.
Einen eigene Theorie dazu kann ich momentan nicht ausarbeiten, weil ...
Lothar W.
Zitat von Baez:People talk a lot about
- » vacuum energy « or » zero-point energy « - that is, the energy density of empty space.
- In cosmology, people also call this quantity the » cosmological constant «, or » dark energy «.
Zitat von Randall auf Seite 416 und 417 in "Die Vermessung des Universums":
Die Erklärung des Wertes der dunklen Energie ist das vielleicht größte Rätsel, mit dem Physiker und Kosmologen heute ringen:
Die Quantenmechanik sagt uns, dass das Vakuum — der Zustand, in dem es keine dauerhaften Teilchen gibt — tatsächlich mit flüchtig existierenden Teilchen angefüllt ist, die nur [extrem] kurze Zeit existieren umd dann sofort wieder zu verschwinden. Sie können beliebige Energie besitzen, manchmal sogar eine, die so groß ist, dass Gravitationseffekte nicht mehr vernachlässigbar sind.
Diese hochenergetischen Teilchen tragen extrem viel Energie zum Vakuum bei: weit mehr als die lange Entwicklung unseres Universums zu gestatten scheint: Damit das Universum so aussieht wie wir es wahrnehmen, muss der Wert der Vakuumenergie verblüffende 120 Größenordnungen kleiner sein als die Energie, die wir der Quantenmechanik zufolge erwarten würden.
Mit diesem Problem ist noch eine weitere ungelöste Frage verbunden:
Warum leben wir eigentlich zu einer Zeit, in der Materie, dunkle Materie [= Materie die nicht mit Licht wechselwirkt und dunkle Energie vergleichbare Dichte haben? Die Tatsache, dass diese Dichten so nahe beieinander liegen erscheint rätselhaft, da diese Koinzidenz (grob gesprochen) erst zu unserer Zeit gegeben ist. Im frühen Universum machte die dunkle Energie einen viel größeren Bruchteil des Ganzen aus, und auch in fernerer Zukunft wird sie einen viel größeren Bruchteil ausmachen.
Thomas Görnitz (2015):
Der Satz von der » Erhaltung der Energie « wurde
- vom Arzt und Physiker Robert Mayer (1814-1878) entdeckt
- und später von Hermann von Helmholz (1821-1894) endgültig ausformuliert.
Er wird oft so verstanden, dass die Energie in einem abgeschlossenen System — worunter man eines versteht, welches mit seiner Umgebung keine Energie austauscht — unverändert bleibt.
Dies gilt aber nur, solange das System sein Volumen nicht verändert.
Thomas Görnitz (2015):
Seit Einsteins Relativitätstheorie wissen Kosmologen, dass es für realistische kosmologische Modelle keinen Energie-Erhaltungssatz geben kann.
Man kann ihn zwar für den Minkowski-Raum herleiten, der aber hat mit der kosmologischen Realität nichts zu tun. Er ist ein Raummodell, das den Raum als flach und in jeder Dimension als zwingend unendlich weit darstellt. Quantenfeldtheorie und Elementarteilchenphysik werden dennoch in diesem Modell abgehandelt — unter der Annahme, das der Energie-Erhaltungssatz Gültigkeit habe.
Der Physiker von Baeyer schreibt:
Als Einstein seine neuen Gesetze der Mechanik aufstellte, fand er, dass sich das Axiom von der Erhaltung der Energie in sich abgeschlossener Systeme nur dann aufrecht erhalten lässt, wenn man die unerwartete Formel
E = m c2
annimmt ( siehe auch wie man das nachrechnet ).
Sowohl die Spezielle wie auch die Allgemeine Relativitätstheorie führten somit überraschenderweise zu einer Verallgemeinerung der universellen Gesetze von Rudolf Clausius (dem Entdecker des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik). Ausgedrückt in der Sprache der modernen Physik lauten sie:
Die Energie des Universums – einschließlich der Ruheenergie massiver Körper – ist konstant.
( Aber macht, das zu sagen denn überhaupt Sinn?
Sicher nicht für einzelne Universen, wohl aber für den Kosmos insgesamt. )
Die Entropie des Universums – einschließlich der Schwarzer Löcher – nimmt niemals ab.
Okotombrok in 2058-17:Hallo zusammen,
die Frage des Threads lautet: ist Energie relativ.
Meine Antwort: ja, die Energie die wir wahrnehmen ist abhängig vom Bezugssystem des Beobachters. Dafür habe ich Beispiele angeführt die bisher keiner widerlegen konnte. Ich könnte noch weitere Beispiele anführen, erspare mir das aber an dieser Stelle, da es hier scheinbar um etwas anderes geht.
Nur so viel – die Vorstellung, Licht könnte gedehnt oder gestaucht werden, oder sich auf eine größere Entfernung verteilen, halte ich für eine falsche Vorstellung.
Beispiel:
Eine Rakete A sendet ein blaues Lichtsignal aus. Ein in der Nähe befindliches zur ersten RaketeA fortbewegende Rakete B empfängt dieses Signal rotverschoben, also mit weniger Energie. Eine weiter entfernte Rakete C, die zur ersten Rakete A ruht, empfängt das Lichtsignal als Blau, also mit höherer Energie wie Rakete B, obwohl das Licht über eine "längere Strecke", wie du es Henry ausdrückst, verteilt ist.
Mit Energieverlust hat das nichts zu tun und habe ich auch nie behauptet.
mfg okotombrok