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Information
Hans Cristian von Baeyer (2003, Zitat):
Shannons technische Definition der Informationsmenge in einer Nachricht — die Anzahl der Ziffern einer Binärdarstellung der Nachricht — unterscheidet nicht zwischen Sinn und Unsinn:
Eine besondere Folge von Ziffern, beispielsweise meine Kreditkarten-Nummer, trägt dieselbe Shannon-Information wie eine Zufallsfolge derselben Länge.
Vielleicht kann man daher das Problem der Information vom anderen Ende her aufziehen, denn das Gegenteil von bedeutungstragender Information ist zufällige Information ...
Gregor Lämmer aus 1915-132:
Eigentlich existiert für mich kein Quantensystem, sondern ein Informationssystem, das Quanten hervorbringt.
Somit ist bei mir Existenz nichts anderes als die Information über die Existenz!
Zitat von Görnitz:
Wenn man sich ein Schwarzes Loch mit dem Materiegehalt unseres Universums denkt, so hätten beide gleiche Dichte und Ausdehnung. Ließe man nun noch ein Teilchen in das Schwarze Loch fallen, so würde des Teilchens zuvor zugängliche Information unzugänglich und damit zu berechenbarer Entropie.
Mit diesem Gedankenexperiment konnte ich zeigen, dass dann beispielsweise einem Planck-Black-Hole, dessen Entropie in unserem Kosmos 1 Bit ist, insgesamt etwa 1062 QuBits entsprechen (deren Menge zuvor als Menge unverborgener Information mit der Entropieformel nicht berechenbar war).
Für ein Proton [als Informationsträger] ergibt sich so, aus den heutigen astronomischen Beobachtungsdaten, ein Wert von 1041 QuBits.
Das liegt sehr nahe am früher von C.F. v. Weizsäcker vorgeschlagenen Wert von 1042 QuBits.
Zitat von Görnitz:
Entropie ist Information, die unbekannt ist, entweder weil eine Kenntnisnahme zu aufwändig oder zu uninteressant wäre (wie beispielsweise das Schicksal eines einzigen Atoms in einem Gas).
Entropie ist — salopp gesagt — Informationsmüll, wie Akten nach dem Schreddern: alle Buchstaben sind noch da, aber man kann nichts damit anfangen. Man muss sie aber los werden, um Platz für Neues zu schaffen.
Henry aus 1948-9:... erst durch die Beobachtung des Zustandes formt sich Information, ganz im Sinne von "in-form-ieren".
µchip aus 495-1:
Wenn ich einen durch eine Trennwand unterteilten Behälter auf der einen Seite mit Stickstoff und auf der anderen mit Sauerstoff fülle, ist doch die Tatsache, dass die Gase getrennt vorliegen, auch eine Information. Warum "darf" sie einfach verschwinden, wenn ich die Trennwand rausnehme und die Entropie walten lasse?
Henry aus 1948-14:
Was heißt es denn, dass in dem Beispiel mit dem Gaskasten sich das Gas nahezu gleichmäßig verteilt, also Entropie wirkt? Es geht doch effektiv Information verloren! Falls das Universum wirklich so tickt, dass sich letztlich alles in (Wärme-) Energie umwandelt, kann die Vermutung, das in der Energie Information gespeichert ist, nicht zielführend sein.
Thomas der Große aus 1948-24:Wohl kann man mit jedem Deiner 7 Informationsbegriffe eine ganze Bibliothek füllen.
Thomas der Große aus 1948-24:Vielleicht wäre es ein Ansatz, die Informations-Begriffe durch Erhaltungssätze grob zu klassifizieren und damit entsprechenden Systemtheorien zuzuordnen,
denn in einem fliegenden Wechsel von Systemen werden wir kaum zu Potte kommen oder gar Deine Frage verstehen.
Henry aus 1948-12:
Man könnte alles Mögliche sagen: z. B. dass zu einer Codierung jemand gehört, der entcodiert. Ich bin der Überzeugung, dass Information erst durch einen Betrachter zu Information wird.
Henry aus 1948-19:
Du musst etwas ganz Entscheidendes berücksichtigen, denn die Beschreibung rein thermodynamisch ist nur die halbe Miete:
Die Gravitation! Sie wirkt dem "allgemeinen Zerfall" entgegen.
Henry aus 1948-12:
Ich bin der Überzeugung, dass Information erst durch einen Betrachter zu Information wird.
E... aus 1948-31:Guten Morgen Grtgrt.
Dein Erhaltungssatz bzw. Definition bezieht sich auf abgeschlossene Systeme. Nun ist ein schwarzes Loch mit Sicherheit ein abgeschlossenes System.
Was geschieht Deiner Meinung nach mit den Informationen die in ihm (dem schwarzen Loch) verschwinden? Bleiben sie dergestalt erhalten das man sie wieder ans Tageslicht befördern kann?
Henry aus 1948-37:Nein, ich sprechen NICHT von Information im nachrichtentechnischen Sinne, sondern von Information bzg. auf die Thermodynamik. Die Entropie beschreibt das abgeschlossene System, das sich stetig durch permanente Umwandlung aller Energien in Wärmeenergie einem Zustand minimaler Information und maximaler Entropie zubewegt.
Thomas der Große aus 1948-42:
Jedenfalls wäre es toll, wenn Du Deinen Erhaltungssatz an Beispielen erläutern könntest.
Zitat von Görnitz, S 173:
Information ist zu begreifen als eine Entität, die dadurch definiert ist, letztlich auf sich selbst bezogen zu sein.
Information ist wesentlich Codierung, also Information über Information.
Zitat von Görnitz, S 173 (leicht komprimiert):
Der wichtigste Gesichtspunkt für eine Erklärung von Leben ist aus unserer Sicht
aktive interne Informationsverarbeitung:
Lebewesen sind dadurch ausgezeichnet, dass sie auf Information aus ihrer Umwelt reagieren können [ und in der Lage sind, ihr Bedeutung zuzuordnen ].
... Dies geschieht, indem Lebendes eingehende Information mit schon vorhandener Information verknüpft (vor allem mit solcher, die Abläufe in ihm steuert).
... Dann wird aufgrund der entstehenden Verbindung von neuer und vorhandener Information eine Reaktion erfolgen können.
Grtgrt aus 1948-1:
Interessant ist auch, was Görnitz auf Seite 172 sagt:
Zitat von Görnitz:
Entropie ist Information, die unbekannt ist, entweder weil eine Kenntnisnahme zu aufwändig oder zu uninteressant wäre (wie beispielsweise das Schicksal eines einzigen Atoms in einem Gas).
Entropie ist — salopp gesagt — Informationsmüll, wie Akten nach dem Schreddern: alle Buchstaben sind noch da, aber man kann nichts damit anfangen. Man muss sie aber los werden, um Platz für Neues zu schaffen.
Problematisch an dieser seiner Aussage aber scheint mir, dass sie nicht unterscheidet zwischen
- Information, die man i g n o r i e r t , und
- Information, die uns prinzipiell u n z u g ä n g l i c h ist (wie etwa die in einem Schwarzen Loch oder die in Daten, zu denen die Natur uns noch keinen Decodierungsschlüssel zur Verfügung gestellt hat).
Harti aus 1999-20:Hallo Grtgrt, ...
Grtgrt aus 1999-18:Kurz: Ich gehe davon aus, dass jene Auswahl tatsächlich absolut zufällig i s t (und uns nicht nur als absolut zufällig e r s c h e i n t ).
Die Annahme "absoluten Zufalls" im Naturgeschehen, also die Feststellung, dass eine Wirkung absolut keine Ursache hat, ist unwissenschaftlich, also reine Glaubenssache. Diese Ansicht ( "Theorie") kann nämlich nicht widerlegt werden. Diese Folgerung wurde meines Wissens auch nicht von den Vertretern der Kopenhagener Deutung gezogen; was man allerdings nicht sicher sagen kann, weil die "Kopenhagener Deutung" unterschiedlich vertreten wird.
Horst aus 2050-2:
Erkläre doch mal, woran du erkennen kannst, was ein existierendes "Ding" ist.
Zum Beispiel existiert ja angeblich "die Zeit" – welche nachprüfbaren Informationen kannst du denn darüber erhalten?
Horst aus 2050-2:
Und in welchem Ausmaß existiert denn ein "Ding" dann, wenn es UNS(!) als Informationsempfänger (Beobachter) nicht gäbe?
Horst aus 2050-2:
Zitat:Nur für die Natur selbst gilt strenger:
Jedes Ding existiert in genau dem Ausmaß, in dem es Information darüber gibt.
Du machst also einen Unterschied zwischen "UNS" und der Natur?
Gehören wir nicht auch zur Natur?
Und wie stellt die Natur fest, welche Informationen es über existierende "Dinge" gibt?
Horst aus 2050-7:
Deinen Schlußsatz
Zitat von grtgrt:
Jedes Ding erscheint uns in genau dem Ausmaß existent, indem wir Information darüber haben.
Du könntest mich jetzt natürlich noch fragen, was ich unter einen "Ding" verstehe. Meine Antwort: Ich verstehe darunter alles, was Gegenstand einer Frage sein kann.
interpretiere ich mal dahingehend, dass z. B. auch die "Seele" oder "Ehre" oder "Würde" und insbesondere "Zeit" Gegenstand einer Frage sein können und damit für dich existente (reale?) "Dinge" sind, weil wir nachprüfbare Informationen darüber haben.
Welche Informationen hast du nun z. B. von dem "Ding" Seele und insbesondere vom realen "Ding" Zeit?
Haronimo in 2050-14:Hallo grtgrt ,
Wenn die Existenz beginnt, beginnt die Zeit der Existenz , oder ist Existenz=Zeit?
Okotombrok aus 2050-4:
Mein Tipp: versuche den Informationsbegriff in der Quantenmechanik wie ihn Zeilinger versteht (den hast du doch gelesen) und von Weizsäcker entwickelt und formuliert hat ("Einheit der Natur"; "Aufbau der Physik") in deren Sinne einmal zu verstehen, anstatt im Sinne deines Mathegehirns.