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Unsere Welt zu verstehen:  Atheismus Philosophie



 Beitrag 0-548
 
 

 
Über Atheismus sowie echte und nur vermeintliche Philosophie
hmsgnr0548z

 
Wie man einsehen kann, dass

Atheisten nicht weit genug denken

 
 
Wenn es überhaupt ein "Vor dem Urknall" gab (was anderes scheint mir unvorstellbar zu sein), haben da ganz gewiss eben dieselben mathematischen Gesetze gegolten wie heute.
 
Aus Sicht der Physik (die ja vom Energie-Erhaltungssatz ausgeht) muss es zudem noch vor dem Urknall ebenso viel Energie gegeben hat, wie heute. Sie kann höchstens anders verteilt vorgelegen haben.
 
Nimmt man zudem noch ernst, was Quantenphysik uns über die Natur aller Strahlung und Materie sagt — dass nämlich beides letztlich nur sich ständig neu verteilende Energie darstellt, die gegeben ist als Summe harmonischer Wellen im Feld der physikalischen Kräfte —, so ergibt sich zwangsläufig das auf Seite » Wie Quanten­feld­theorie und das Multiversum erklärt « grob skizierte Modell des Weltalls, so weit dieses überhaupt durch Physik beschrieben und mittels physikalischer Instrumente beobachtbar sein kann.
 
Das einzige, was dieses Modell uns NICHT erklären kann, scheint die Frage zu sein, wie es ständig neu im Vakuum zu Ereignissen kommen kann (genannt Quantenfluktuation), die bewirken, dass das Meer aller Energie nie zur Ruhe kommt.
 
Immerhin ist die Frage, wie unsere Welt aus den Nichts entstehen konnte, damit aber schon plausibel reduzierbar auf die Frage: Wie kommt es zur Lebendigkeit des Vakuums? Aus Sicht der Physik ist eben sie — gemeinsam mit zeitlos gültigen mathematischen Gesetzen — immerwährender Schöpfer und Gestalter unserer Welt.
 
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Hinweis: An die immerwährende Gültigkeit des Energie-Erhaltungssatzes zu glauben, ist nicht weniger fragwürdig, als an die Existenz eines ewig existierenden Schöpfergottes zu glauben.
 
Frage: Ist der Begriff » lebendiger Gott « nicht vielleicht nur ein anderes Wort für » das Vakuum mit seiner immerwährenden Lebendigkeit und Schöpfungskraft «?
 
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Ganz so, wie in einem menschlichen Körper — der aus Sicht der Physik nur aus Materie besteht — tatsächlich Geist wohnen kann, könnte doch gut im Vakuum ein Schöpfergott wohnen (als Geist und Persönlichkeit des Vakuums). So etwas anzunehmen erscheint mir nicht unwahrscheinlicher als anzunehmen, dass in Materie Geist wohnt (was ja offensichtlich der Fall ist, wenn wir an unser eigenes Ich denken, das an unseren Körper gebunden zu sein scheint).
 
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Was Diskussion des Gottesbegriffs betrifft, so gilt (in meinen Augen):
 
Jeder, der den Begriff "Gott" in den Mund nimmt spricht (wenn es um keine Metadiskussion geht, wie etwa die hier) in einer der folgenden 3 Rollen:
     
  • als Agnostiker: Grundposition: "Mein Gottesbild ist leer, da ich an keinen Gott glaube."
     
  • als Theist: Grundposition: "Gott könnte ich mir vorstellen als ..."
     
  • als Atheist: Grundposition: "Ich kenne die Gottesbilder anderer und finde sie lächerlich, da klar ist, dass es keinen solchen Gott geben kann".

Rollen wie "Missionar" oder "Religionsfanatiker" sind krankhafte, intolerante Ausprägungen von Theist bzw. Atheist (mit dem Ziel, anderen die eigene Meinung aufzudrängen).
     
  • Atheisten kann ich als logisch denkender Mensch nicht wirklich ernst nehmen, da ja niemand das Gottesbild anderer im Detail kennen kann und so ja auch jeder Atheist stets nur über ein Gottesbild spricht, das letztlich er selbst anderen unterstellt.
     
    Das liegt vor allem daran, dass sämtliche ernst zu nehmenden religiösen Schriften — insbesondere die Bibel — ja nur in Gleichnissen sprechen.

Was Agnostiker und Theisten sagen, muss man einordnen als Ergebnis philosophischen Denkens, d.h. als persönliche, mehr oder weniger feste Überzeugung, die sich aber auch nicht ansatzweise beweisen lässt in dem Sinne, dass sich ihr ein Wahrheitswert TRUE oder FALSE zuordnen ließe.
 
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Kurz: Religionsphilosophie ist Spekulation über etwas, das weit hinter dem Erkenntnishorizont allen (nur) logischen Denkens angesiedelt ist. Dennoch sollte natürlich all unser uns bewusstes Denken logische Qualität haben, d.h. auf keinen Fall widersprüchlich sein.
     
  • Unlogisch wäre z.B. die Behauptung, man könne die Existenz eines Gottes im Sinne der Bibel widerlegen — wie ja z.B. der fanatische Atheist Richard Dawkins es als selbstverständlich hinstellt, obgleich man es als Wissenschaftler doch wirklich besser wissen sollte.

Richtig ist nur: Ob ein bewusst agierender Gott existiert, ist durch wissenschaftliche Logik unentscheidbar – schon alleine deswegen, da man als Mensch die Wirklichkeit ja überhaupt nicht kennt (sondern nur modellhafte Vorstellungen davon hat, wie Wirklichkeit sein könnte angesichts der Wirkung, welche sie auf uns oder physikalische Messgeräte hat).
 
Keineswegs unlogisch aber ist es, nur Gefühltes, d.h. aus dem Urgrund unserer Psyche ( meist wie Nebel, hin und wieder aber auch blitzartig ) emporsteigende Überzeugung beim Denken und Entscheiden mit zu berücksichtigen – aber natürlich immer nur in dieser Rolle. Der Versuch, solchen Nebel oder Blitz innerer fester Überzeugung in Worte zu fassen, ist das, was Jaspers ein Denken philosophischer Qualität nannte. Erst seitdem ich das von ihm erklärt bekam, ergibt Philosophie für mich Sinn ( und kann ich nun klar Philosophie unterscheiden von einfach nur lautstark vorgetragener persönlicher Meinung des Sprechenden — mag er sich dabei nun selbst als Philosoph sehen oder auch nicht ).
 
Wenn z.B. Markus Gabriel behauptet » Falsch: Alle Philosophien der letzten 2500 Jahre! «, so zeigt das nur, dass er noch gar nicht verstanden hat, von welcher Qualität philosophische Denkergebnisse sind. Zudem weiß er noch nicht: Garantiert falsch kann nur sein, was mittels unfehlbarer Logik widerlegbar ist.
 
Philosophische (auch religionsphilosophische) Denkergebnisse können stets nur persönliche Überzeugung zum Gegenstand haben.
 
Dennoch sind sie nur wertlos, soweit sie klar widersprüchlich sind. Denn: Ob der Erkenntnishorizont innerer Überzeugung (etwa der großer Religionsphilosophen) den unfehlbarer Logik übersteigt, wird durch Menschen nie zu klären sein.

 


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tags: stw2042A: Atheismus+Philosophie


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