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Unsere Welt zu verstehen:  Weltbild Kosmologen



 Beitrag 0-479
 
 

 
Zum Weltbild der Kosmologen
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Ein Markstein der Geschichte der Naturwissenschaft — man könnte sagen, ihre Geburt in Mitteleuropa — war das 1543 posthum veröffentlichte Werk des polnischen Astronomen Nikolaus Koernikus.
 
Es trug den Titel De revolutionibus orbium celestium. Kopernikus vertrat darin die Meinung, dass sich nicht die Sonne um die Erde, sondern die Erde und alle anderen Planeten um die Sonne herum bewegen — eine Ansicht, die schon einer der griechische Philosoph Aristarch von Samos (310-260 v. Chr.) — vertreten hatte, die dann aber im Vergessenheit geriet um durch das Weltbild des Ptolemäus (etwa 100 v. Chr.) ersetzt zu werden, an dem dann später der katholischen Kirche so sehr gelegen war.
 
Der neue Blick auf den Kosmos, für den Kopernikus eintrat, schockierte das Abendland — vor allem aber die Theologen — so sehr, dass das Wort » Revolution « aus dem lateinischen Titel des Werkes auch in den politischen und sozialen Kontext einging und dort bis heute Synonym für eine umwälzende Entwicklung ist.
 
Im 16. Jahrhundert war Europa noch völlig unter dem Bann der katholischen Kirche, die weiterhin fest auf das ptolemäische Weltbild setzte, nach dem die Erde als Mittelpunkt des Universums galt und der Mensch als die Krone der göttlichen Schöpfung.
 
Als Galileo 1609 das damals eben erst entdeckte Fernrohr auf den Himmel richtete, sah er, dass die Milchstraße aus unzähligen, schwach leuchtenden Sternen besteht, und so erkannte man erstmals, dass die Sonne ein nur durchschnittlicher Stern unter vielen ist. Heute wissen wir, dass zur Milchstraße über 100 Millionen Sterne gehören, von den viele unserer Sonne recht ähnlich sind.
 
Erst im frühen 20. Jahrhundert aber wurde klar, dass es neben der Milchstraße noch andere Galaxien (sog. » Weltnebel « wie man damals sagte) gibt:
 
Erst jetzt gelang es, auch den Andromedanebel als große Menge von Sternen zu erkennen, und so wurde klar, dass selbst unsere Milchstraße im Universum nichts Außergewöhnliches darstellt.
 
Diese Erkenntnis führte zum heute allgemein anerkannten sog. » kosmologischen Prinzip «, nach dem das gesamte Weltall — weiträumig gesehen — gleichförmig aufgebaut und von überall gleicher Qualität ist.
 
Heute — zu Beginn des 21. Jahrhunderts — sind die führenden Kosmologen ebenso wie auch die Stringtheoretiker der Meinung, dass selbst das gesamte beobachtbare Universum nur winzig kleiner Teil eines von ganz unglaublich vielen sog. Taschenuniversen ist, in einem wahrscheinlich unendlich großen Multiversum also ebenfalls wieder nur durchschnittliche Qualität hat. Lediglich seine Eigenschaft, biologisches Leben zuzulassen, könnte es von vielen, aber sicher nicht allen anderen unterscheiden.

 


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