Wenn sich Wissenschaftler fragen:
Was ist Geist ?
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gab es immer wieder namhafte Naturwissenschaftler, die — ausgehend von den Erkenntnissen der Quantenphysik —
zur Erkenntnis kamen, dass
unsere Welt im Grunde genommen holistisch sei:
ein großes Ganzes, das man nicht einfach in zueinander disjunkte Teile zerlegen kann.
Jede Aufspaltung der Realität in benannte Einzelteile ist willkürlich, eine Sache der Konvention, da ja schon subatomare Teilchen —
erst recht also alles, was aus ihnen besteht — ebensowenig klar unterscheidbar sind wie die Wolken bei fast bedecktem Himmel.
Nach
Bohm etwa ist alles im Universum Teil eines Kontinuums:
Trotz der scheinbaren Vereinzelung der Dinge sei alles eine übergangslose Erweiterung von allem anderen.
Und letztlich gelte das auch für Geist:
David Bohm (Zitat):
Die Fähigkeit der Form, aktiv zu sein, ist das charakteristische Kennzeichen des Geistes,
und bereits im Elektron haben wir etwas, das geistähnlich ist.
Jeder Quantenphysiker weiß: Unsere Welt ist Summe von Feldanregungen, deren jede sich als Kugelwelle um den Ort ihres Entstehens herum auszubreiten trachtet.
Wie man am Beispiel der Lichtwellen sieht, können diese Kugelwellen um Hindernisse herum gebeugt sein, werden mit zunehmend größerem Radius also auch zunehmend
verbeulte Form bekommen.
Wie zueinander verschränkte Quanten zeigen, kann sogar das, was uns definitiv als unterschiedliche Objekte erscheint, ein einziges Ganzes sein.
Eben dieses Beispiel stützt Bohms These, dass das Paket sämtlicher Wellen in unserem Universum hologrammartiger Natur ist in dem Sinne,
dass, wer es betrachtet, in Abhängigkeit des Betrachtungswinkels mehr oder weniger Unterschiedliches sehen wird: eben ganz so wie jemand, der eine Gruppe
von Bäumen von unterschiedlicher Richtung her betrachtet.
Es lohnt sich, dieses Beispiel genauer zu betrachten:
Denkt man sich an Stelle der Bäume verschieden dicke senkrechte Rohre R mit jeweils unterschiedlichem Durchmsser d,
so wird es zu jedem Paar R
1 und R
2 dieser Rohre einen Betrachtungswinkel geben, der R
2 direkt hinter R
1 zeigt.
Wenn dann d
2 deutlich größer als d
1 ist,
wird der Betrachter R
2 zerlegt in zwei Teile T
21 und T
22 sehen, die er zunächst für unterschiedliche Rohre
R
21 und R
22 halten könnte — ganz so,
wie wir miteinander verschränkte Quanten ja auch als unterschiedliche Objekte beobachten, obgleich sie doch,
wie sich schließlich herausstellt, etwas Unteilbares sind, das sich nicht hier oder dort zeigt, sondern eben an beiden Stellen aus jeweils nur anderer Perspektive.
Wer sich nun vorstellt, dass sämtliche Rohre aus Milchglas seien mit einer farbigen Lichtquelle im Inneren, wird — wenn jemand das Licht in R
2 angeschaltet
— in den beiden vermeintlichen Rohren R
21 und R
22 zeitgleich einen Zustandswechsel wahrnehmen.
Interessant auch:
Quantenverschränkung ist nicht der einzige, bisher zweifelsfrei nachgewiesene, nicht-lokale Quanteneffekt. Ein anderer nennt sich
Abranov-Bohm-Effekt.