Zukunft








D i s k u s s i o n



 Beitrag 0-475
Warum Zukunft stets nur mit gewisser Wahrscheinlichkeit vorhersagbar sein kann

 
 

 
Warum zukünftiges Geschehen

stets nur mit einer Wahrscheinlichkeit kleiner als 1 vorhersagbar ist

 
 
Lee Smolin — ein weltweit anerkannter theoretischer Physiker — hat die Antwort darauf. Sie lautet:
 
 
 
Wir können nur die Hälfte von dem wissen, was wir wissen müssten,
 
um die Zukunft vorhersagen zu können.

 
 
Auf den Seiten 47-58 seines Buches Quantenwelt (2019) begründet er dies — ausführlich und überzeugend — mit Heisenbergs Unschärferelation.
 
 
Man würde Heisenbergs Unschärferelation missverstehen, wenn man denken würde, sie quantifiziere lediglich eine beobachtungstechnisch gegebene Unschärfe.
Was sie wirklich quantifiziert ist eine der Natur innewohnende Unbestimmtheit, die darauf zurückzuführen ist, dass
     
  • alles im Universum Existierende Summe unteilbarer Portionen von Energie ist,
     
  • deren jede gegeben ist durch eine harmonische Welle — d.h. ein sog. QuBit —
     
  • und dass ferner alles Geschehen sich ergibt als Summe kleinster Veränderungen, deren jede den Zusammenbruch der Wellenfunktion je eines solchen QuBits darstellt,
     
  • wobei das Ergebnis des Zusammenbruchs zufällig ist, aber doch mit jeweils wohldefinierter Wahrscheinlichkeit einen von nur jeweils zwei möglichen Werten annehmen wird.

Dass das Ergebnis des Zusammenbruchs zufällig ist, könnte gut darauf zurückzuführen sein, dass jede Welle einen sich periodisch auf und abbauenden Vektor von Kraft darstellt — Wirkpotential also, das in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Zusammenbruchs der Wellenfunktion unterschiedliche Stärke und Richtung haben wird.
 
 
Warum aber können aus zunehmend makroskopischer Sicht heraus dann doch die meisten Ereignisse zutreffend vorhergesagt werden?
    Das ist einfach deswegen so, da sich aus makroskopischer Sicht heraus beobachtbare Veränderung ja immer als Summe unglaublich vieler Veränderungen auf kleinster Skala — sprich: auf Ebene der QuBits — ergeben wird und die Wahrscheinlichkeiten, dass das eine oder andere QuBit sich so oder so fortschreibt, sich aufsummieren zu einer berechenbaren, dann also wohldefinierten Wahrscheinlichkeit W im Makroskopischen.

Warum aber wird dann doch jene makroskopische Wahrscheinlichkeit W oft fast, aber niemals ganz 1 sein, so dass auch im Makroskopischen in seltenen Fällen ein völlig unerwartetes Ergebnis eintritt?
    Ursache dafür, dass W niemals genau 1 sein wird, sind wahrscheinlichkeitstheoretische Gründe.
     
    Chaostheoretisch begründbare Zusammenhänge machen klar, warum selbst dann, wenn W fast 1 ist, sich völlig unerwartetes Ergebnis ergeben kann.