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Unsere Welt zu verstehen: Multitasking Kinder
Beitrag 0-419
Multitasking: Gut oder schlecht?
Das moderne Berufsleben ist dadurch geprägt, dass von uns erwartet wird, viele Dinge gleichzeitig zu tun.
Dies wird mehr und mehr selbstverst#ndlich, da vor allem Jugendliche heute gewohnt sind, mehrere Medien gleichzeitig zu nutzen:
Wie eine Studie — mit insgesamt 694 Probanden — gezeigt hat, packen junge Leute heute (im Durchschnitt) täglich 8,5 Std. Mediennutzung in nur 6,5 Studen.
Hierbei zeigt sich, dass
Nur einer von jeweils sechs Befragten gab an, praktisch nie zwei Medien gleichzeitig zu verwenden.
Hier nun der Anteil in Prozent, mit dem 5 von jeweils 6 ein zweites Medium gleichzeitig zur Haupttätigkeit "Hausaufgaben machen" nutzen:
Selbst an Hochschulen ist es nicht anders: Man hat 774 Studenten die Frage gestellt, wie oft sie sich während der Vorlesung (bzw. während einem Online-Seminar) zusätzlicher Tätigkeit hingeben. Das Ergebnis sah aus wie folgt:
So nebenher erklärt dieses Ergebnis nun auch die sehr hohen Abbrecherquoten bei Online-Seminaren.
Halten wir also fest: Die zeitlich parallele Nutzung mehrerer Medien und das gleichzeitige Erledigen mehrere Aufgaben spielt heute im geistigen Leben vieler junger Menschen ein wichtige Rolle.
Wie nun aber von Manfred Spitzer in seinem Buch » Digitale Demenz «, S. 222-234 diskutierte Studien zeigen, weisen junge Menschen, die gleichzeitig mehrere Medien nutzen, Probleme mit der Kontrolle ihres Geistes auf:
Was man anhand dieser Experimente bisher nicht nicht beantworten konnte, ist die Frage, wie es zu diesen Unterschieden kommt.
Zwei Ursachen sind denkbar:
Martin Spitzer hält die zweite Erklärung für wahrscheinlicher, da — wie er schreibt — andere Studien gezeigt haben, dass chronische intensive Mediennutzung zu Störungen der Aufmerksamkeit führen kann.
Sollte er recht haben, würde das bedeuten, dass Multitasker sich Oberflächlichkeit und Ineffektivität antrainieren — sehr zu ihrem eigenen Schaden, aber auch zum Schaden der Gesellschaft insgesamt.
Quelle: Manfred Spitzer: Digitale Demenz — Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen (2012, Droemer),
S. 64 und 222-235
Wenn Kinder Smartphones zu früh und zu intensiv nutzen
Man lese, was Neurologen feststellen:
aus Notizen zu
Was Bildungspolitiker nicht zur Kenntnis nehmen wollen
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Das moderne Berufsleben ist dadurch geprägt, dass von uns erwartet wird, viele Dinge gleichzeitig zu tun.
Dies wird mehr und mehr selbstverst#ndlich, da vor allem Jugendliche heute gewohnt sind, mehrere Medien gleichzeitig zu nutzen:
Wie eine Studie — mit insgesamt 694 Probanden — gezeigt hat, packen junge Leute heute (im Durchschnitt) täglich 8,5 Std. Mediennutzung in nur 6,5 Studen.
Hierbei zeigt sich, dass
- Mädchen eher zum Multitasking neigen als Jungs
- und etwa 15 Prozent der Befragten nach eigener Einschätzung "meistens" mehr als nur 2 Medien gleichzeitig nutzen.
Nur einer von jeweils sechs Befragten gab an, praktisch nie zwei Medien gleichzeitig zu verwenden.
Hier nun der Anteil in Prozent, mit dem 5 von jeweils 6 ein zweites Medium gleichzeitig zur Haupttätigkeit "Hausaufgaben machen" nutzen:
- Fernsehen: 15%
- Musik hören: gut 30%
- Videospiele: 40%
- Computer: 48%
- Computerspiele: 67%
- SMS lesen oder senden: 73%
- im Web surfen: 73%
- eMail schreiben oder lesen: 82%
Selbst an Hochschulen ist es nicht anders: Man hat 774 Studenten die Frage gestellt, wie oft sie sich während der Vorlesung (bzw. während einem Online-Seminar) zusätzlicher Tätigkeit hingeben. Das Ergebnis sah aus wie folgt:
Zusätzliche Tätigkeit | |
SMS | |
Chatten | |
Musik hören | |
Hausaufgaben bearbeiten | |
Telefonieren | |
Essen | |
Trinken | |
Im Durchschnitt |
So nebenher erklärt dieses Ergebnis nun auch die sehr hohen Abbrecherquoten bei Online-Seminaren.
Halten wir also fest: Die zeitlich parallele Nutzung mehrerer Medien und das gleichzeitige Erledigen mehrere Aufgaben spielt heute im geistigen Leben vieler junger Menschen ein wichtige Rolle.
Wie nun aber von Manfred Spitzer in seinem Buch » Digitale Demenz «, S. 222-234 diskutierte Studien zeigen, weisen junge Menschen, die gleichzeitig mehrere Medien nutzen, Probleme mit der Kontrolle ihres Geistes auf:
- Bei allen untersuchten geistigen Fähigkeiten, die man für Multitasking benötigt, schneiden die Multitasker signifikant schlechter ab als Nicht-Multitasker.
- Sogar zum Wechseln der jeweils bearbeiteten Aufgabe (was ja beim Multitasking sehr häufig notwendig ist), benötigen sie mehr Zeit als Nicht-Multitasker.
Was man anhand dieser Experimente bisher nicht nicht beantworten konnte, ist die Frage, wie es zu diesen Unterschieden kommt.
Zwei Ursachen sind denkbar:
- Der Selektionseffekt, d.h. die persönliche Vorliebe für Multitasking ohne Rücksicht auf den Nachteil, den man sich damit einhandelt,
- oder der Trainingseffekt, d.h. führt heftiges Multitasking zu einer Veränderung unseres kognitiven Stils?
Martin Spitzer hält die zweite Erklärung für wahrscheinlicher, da — wie er schreibt — andere Studien gezeigt haben, dass chronische intensive Mediennutzung zu Störungen der Aufmerksamkeit führen kann.
Sollte er recht haben, würde das bedeuten, dass Multitasker sich Oberflächlichkeit und Ineffektivität antrainieren — sehr zu ihrem eigenen Schaden, aber auch zum Schaden der Gesellschaft insgesamt.
Man lese, was Neurologen feststellen:
- Kinderärzte
warnen vor Handys: Schon Dreijährige leiden massiv unter Folgen + /Details
- Sprachstörungen nehmen zu: Smartphone-Nutzung kann Kinder krank machen — ein Studienergebnis aus 2020
Eine Auswertung der Krankendaten von rund 218.000 Kindern und Jugendlichen zeigt: Die übermäßige Handy-Nutzung kann bereits die Kleinsten süchtig und krank machen.
- Unbedachte Nutzung von Smartphones: Gravierende Folgen für die Beziehung zwischen Eltern und Kindern
Gerade die ersten Jahre im Leben eines Kindes sind extrem wichtig für die Bindung zu den Eltern - und auch für die Bindungsfähigkeit im späteren Leben. Wenn Mama oder Papa ständig mit dem Handy hantieren, kann das gravierende Folgen haben.
- Online-Spiele-Sucht: Medienkonsum liegt schon bei fast sechs Stunden
Stand Mitte 2020: Der Medienkonsum nimmt bei Kindern und Jugendlichen von Jahr zu Jahr zu. Schon vor der Corona-Krise waren die 14- bis 19-Jährigen nach aktuellen Untersuchungen fast sechs Stunden täglich online.
Bei Jugendlichen, die Symptome einer Mediensucht zeigen, ist die Nutzungszeit noch erheblich höher. Und während der Corona-Pandemie ist der Konsum weiter gestiegen. Etwa 700.000 Kinder und Jugendliche nutzen Computerspiele riskant oder pathologisch. In der Zeit des Corona-Lockdowns war bei den 10- bis 17-Jährigen wochentags eine Steigerung der Gamingzeiten um 75 Prozent zu verzeichnen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Krankenkasse DAK zusammen mit Suchtexperten des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
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