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Unsere Welt zu verstehen:  Bewusstsein Materie



 Beitrag 0-270
 
 

 
Wie interagieren Bewusstsein und Materie?
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Dass unser Bewusstsein – unser Wille – körpereigene Materie zu deutlicher Reaktion veranlassen kann ist offensichtlich: Es könnte sich ja sonst niemand willentlich bewegen oder auch nur den Arm heben.
 
Wie erstmals Versuche von Jahn und Dunne gut reproduzierbar gezeigt haben, kann der Wille biologischer Lebewesen (von Menschen, aber — wie man zeigen konnte — z.B. auch von Hühnerküken) wenigstens in  g e r i n g e m  Ausmaß selbst auf das Verhalten von  M a s c h i n e n  Einfluß haben:
 
 
Da alle bekannten physikalischen Vorgänge letztlich auf Feldanregungen (Wellen und Wellenpakete) zurückführbar sind, denken Jahn und Dunne, dass dies auch fürs Bewusstsein gelten könnte:
 
So wie ein Elektron am ehesten in der nahen Umgebung eines Atomkern "stark" präsent ist, scheint unser Bewusstsein in unserem Kopf lokalisiert zu sein, könnte aber letztlich – als Wellenpaket – zwar nur dort nenneswerte "Stärke" haben, ansonsten aber – wie  a l l e  Feldanregungen – praktisch überall auch Fernwirkung erzeugen, wenn auch nur extrem schwache.
 
Psychokinese (PK) — so glauben Jahn und Dunne — sei auf solche Fernwirkung zurückführbar.
 
Wie auch der Physiker David Bohm, glauben sie jedoch nicht,
     
  • dass Bewusstsein und Materie isoliert voneinander produktiv werden können
     
  • oder dass Psychokinese auf die Übertragung irgend einer noch unbekannten Kraft zurückführbar sei.

Die Botschaft ist vermutlich subtiler, meint Jahn: Es kann sein, dass es keinen Sinn macht, Materie und Bewusstsein getrennt voneinander zu betrachten. Das einzige, was wir wahrnehmen können - so sagt er - ist die Tatsache, dass sich beide auf irgendeine Weise gegenseitig durchdringen.
 
Wenn nun aber keine Kraftübertragung mit im Spiel ist, worauf ist die Interaktion von Materie und Bewusstsein denn dann zurückführbar?
 
Bohm, Jahn und Dunne vermuten, dass Psychokinese auf einen Austausch von Information zwischen Bewusstsein und Materie zurückführbar sei, den man sich aber nicht als einen Fluß zwischen dem Mentalen und dem Materiellen vorstellen dürfe, sondern eher als Resonanz zwischen den beiden sie darstellenden Wellenpaketen.
 
Interessant ist, dass einige der Testpersonen das sogar selbst so empfanden:
 
Der am häufugsten genannte Faktor, der mit einer erfolgreichen Durchführung des Experiments in Verbindung gebracht wurde, war das Bestreben, einen » Einklang « mit dem zu beinflussenden gerät her­zu­stellen.
 
Ein Proband beschrieb dieses Gefühl als ein Eintauchen in den Prozess, der zu einem Verlust des Ichbewusstseins führt:
    "Ich spüre keinerlei unmittelbare Einwirkung auf den Apparat, sondern eher einen unmerklichen Einfluss, wenn ich im Einklang mit ihm stehe. Es ist als säße ich in einem Kanu: Schwimmt es dorthin, wohin ich will, lasse ich mich treiben, nimmt es aber einen anderen Kurs, versuche ich es aufzuhalten und ihm die Möglichkeit zu geben, den Einklang mit mir wieder herzustellen." [Jahn und Dunne: Margins of Reality, S. 142]

 
 
Einige der Experimente von Jahn & Dunne:
 
 
Robert C. Jahn, Professor für Raumfahrtwissenschaft und zweitweise Dekan der Fakultät für Ingenieurwesen an der Princeton University, wurde nur zufällig PK-Forscher: Er war Fachmann für Raketenantrieb im tiefen Weltraum und Verfasser des maßgeblichen Handbuchs Physics of electric Propulsion für sein Fachgebiet. Er hielt nichts von paranormalen Phänomenen, als sich eine Studentin an ihn wandte mit der Bitte, er möge ein PK-Experiment überwachen, das sie als unabhängiges Studienprojekt durchzuführen plante.
 
Jahn stimmte widerstrebend zu, fand die Versuchsergebnisse dann aber so aufregend, dass er 1979 zum Gründer des Instituts Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) wurde. Seitdem haben PEAR-Forscher
     
  • nicht nur überzeugende Beweise für die Existenz von Telekinese beigebracht,
     
  • sondern auch so viele Daten zu diesem Thema zusammengetragen wie niemand sonst in den USA.

Gemeinsam mit einer engen Mitarbeiterin — der klinischen Psychologin Brenda Dunne — hat Jahn viel Zeit und Mühe darauf verwendet, ein Phänomen zu erforschen, das in den Augen der orthodoxen Fachwelt gar nicht existiert. Dazu Jahn: Ich halte dieses Gebiet für weitaus bedeutender als alles andere, an dem ich jemals gearbeitet habe.
     
  • In einer Versuchsreihe benutzten Jahn und Dunne einen sog. Random Event Generator (REG): ein gerät, welches über einen rein zufallsgesteuerten natürlichen Prozess, wie ihn etwa der radioaktive Zerfall darstellt, Zufallsfolgen binärer Werte 0 oder 1 ermittelt. Man kann ihn interpretieren als einen automatischen Münzwerfer, der in sehr kurzer Zeit eine riesige Zahl von Münzwürfen durchführt. Wie jedermann weiß, sollte das Verhältnis von Kopf und Zahl statistisch gesehen gegen 1:1 konvergieren.
     
    Jahn und Dunne setzten freiwillige Versuchspersonen vor den REG, die sich darauf konzentrieren sollten, eine von der Norm abweichende große menge von Würfen mit Kopf bzw. Zahl zu erreichen. Im Laufe von mehreren Hunderttausend Versuchen stellte sich heraus, dass die Testpersonen tatsächlich einen kleiner, aber statistisch gesehen signifikanten Einfluss auf den Output des REG hatten. Zudem wurde entdeckt:
       
    • Die Fähigkeit, PK-Wirkung zu erzeugen, war nicht auf einige wenige begabte Einzelpersonen beschränkt, sondern bei den meisten der Testpersonen vorhanden.
       
    • Ferner erzielten verschiedene Personen unterschiedliche und durchgängig eindeutige Ergebnisse, die so charakteristisch waren, dass Jahn und Dunne sie als » Signaturen « bezeichneten.

     
  • Bei einer anderen Versuchsreihe verwenden Jahn und Dunne eine Art Spielautomat, in dem 900 Kugeln mit je 1.5 cm Durchmesser um 330 Nylonzapfen kreisten um sich dann schließlich auf 19 Auffangbehälter am unteren Ende des "Spielatomaten" zu verteilen. Das Gerät bestand aus einem 3 Meter hohen und 1.8 Meter breiten Rahmen mit einer klaren Frontscheibe, so dass die Testpersonen zusehen konnten, wie die Kugeln zwischen den Hindernissen nach unten fielen und sich schließlich in den Behältern sammelten. Normalerweise fallen mehr Kugeln in die mittleren Behälter als in die äußeren, und am Ende gleicht die Verteilung einer glockenförmigen, symmetrischen Kurve.
       
    • Wie schon beim REG arbeiteten Jahn und Dunne mit freiwilligen Testpersonen, die - vor dem Apparat sitzend - versuchen sollten, allein durch ihre Willenskraft mehr Kugeln in die äußeren als in die inneren Behälter zu "bugsieren".
       
    • Auch hier gelang es im Laufe zahlreicher Durchgänge das "Landeverhalten" der Kugeln geringfügig, aber signifikant zu verändern.

      Jahn und Dunne denken, damit bewiesen zu haben, dass unser Bewusstein nicht nur mikroskopische Prozesse, wie etwa den Zerfall eines radioaktiven Stoffes, sondern sogar das Verhalten makroskopischer Objekte, den Weg der Kugeln, beeinflussen können.
       
      Mehr noch: Die » Signaturen « einzelner Personen, die schon beim REG-Versuch mitgewirkt hatten, ergaben sich auch wieder beim Spielautomaten-Experiment — mit individuellen Schwankungen, wie sie auch bei anderen Begabungen auftreten.

 
Jahn und Dunne stellen zusammenfassend fest:
    "Kleine Teilergebnisse dieser Art können selbstverständlich der Bandbreite des Zufallsverhaltens zugeordnet werden und rechtfertigen daher keine Revision von herkömmlichen wissenschaftlichen Annahmen. Das Gesamtergebnis aber lässt unbestreitbar eine Abweichung von beträchtlichem Ausmaß erkennen."

Interessant ist, dass Ähnliches galt, als man statt mit Testpersonen noch mit Hühnerküken gearbeitet hat:
 
Getrennt durch einen Zaun gab es in diesem Versuch eine Gruppe von Küken und - auf der anderen Seite des Zaunes - eine einem Huhn möglichst ähnlich gemachte Maschine, welche für Hühner typische Bewegungen ausführte in zufällige Richtungen hin, so dass - solange keine Küken zugegen waren - dieses künstliche Huhn sich durchschnittlich immer gleich weit weg vom Zaun befand.
 
Wurde dann dann gegenüber - jenseits des Zaunes - eine größere Zahl von Küken gesetzt, konnten Jahn und seine Studentin beobachten, wie sich der Schwerpunkt der Orte, an denen sich das künstliche Huhn befand, kaum merklich, aber reproduzierbar signifikant über gewisse Zeitspannen hinweg hin zum Zaun verschob, d.h. hin zu den Küken, die in jener Kunsthenne wohl ihr Muttertier gesehen haben könnten.
 
 
Note: Es sollte jedem klar sein, dass es sich hierbei um Experimente handelt, deren Ergebnis ein Großteil der etablierten Wissenschaftler eher skeptisch betrachtet. Dennoch: Sie scheinen gut dokumentiert, sollten also jederzeit — durch wen auch immer — wiederholbar sein.

 
 
Quellen:
     
  • Michael Talbot: Das holographische Universum (1992), S. 134-138.
     
    Vorsicht aber: Dieses Buch beruft sich spätestens ab Kap. 6 auch auf Quellen, die sicher  n i c h t  als seriös einzustufen sind.
    Selbst wo Talbot ausnahmsweise auch über eigene Erfahrungen berichtet, kann ich ihm nicht glauben. Spätestens beim Schreiben dieses Buches scheint er mir zum Esoteriker geworden zu sein.
     
    Im ersten Teil des Buches allerdings finden sich Meinungen und Theorien von Wissenschaftlern diskutiert, die verdienen, ernst genommen zu werden. Man sollte aber besser deren eigene Schriften studieren, um sicher zu sein, dass Talbot sie nicht sinnwidrig entstellt.
     
    Talbot verweist mehrfach auf Arbeiten von Professoren aus dem Bereich der Psychologie ( z.B. Kenneth Ring, [1], [2] ). Doch welcher Stellenwert ihnen zukommt, ist mir nicht klar. Sind oder waren sie anerkannte Wissenschaftler? Wenn ja: Waren sie es auch noch als Autoren ihrer späten Werke? Wie etwa ist Stanislav Grof einzuordnen? Mir scheint vernünftig, was er z.B. hier zum Verhältnis zwischen Religion — allgemeiner: Spiritualität — und Wissenschaft schrieb.
     
    Talbots Buch ist komplett online einsehbar.
     
  • Lynn McTaggart: The Field (2001)
    Auch hier ist Vorsicht geboten: Lynn McTaggart ist Journalist, nicht Wissenschaftlerin. Auch sind ihre Quellenangaben wenig genau.
     
  • Robert G. Jahn, Brenda J. Dunne: Margins of Reality — The Role of Consciousness in the Physical World (2009)
     
  • Jahn's Bio and Selected Publications on his Engineering Anomalies Research (1987-1996)


 


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