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Unsere Welt zu verstehen:  Geschichte Weltbildes



 Beitrag 0-365
 
 

 
Geschichte des heliozentrischen Weltbildes
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Als erster vertreten hat es Aristarch von Samos (310-230 v. Chr.), ein griechischer Astronom und Mathematiker.
 
Er hatte aus der Messung des Entfernungsverhältnisses (Erde - Mond) zu (Erde - Sonne) die Einsicht gewonnen, dass die Sonne weit größer sein müsse als der Mond. Hieraus entwickelte er die Vorstellung, dass nicht die Erde, sondern die Sonne das Zentrum der Welt sein müsse.
 
Andere Mathematiker — so z.B. die Pythagoräer, Erastostenes von Kyrene oder Appolonius von Perge — kamen zur selben Ansicht. Sie führten sogar konkrete Rech­nungen durch, die später Ptolemäus (etwa 100 n.Chr.) aber nicht nur ignorierte, sondern sogar explizit abgelehnt hat.
 
 
Erst im Spätmittelalter waren die nicht mehr übersehbaren Unzulänglichkeiten der Positionsbestimmungen nach Ptolemäus Auslöser für ein neues Weltbild:
     
  • Alfons von Kastilien beauftragte 1250 ein ganzes Konsortium von Gelehrten mit einer Reform des Weltsystems. Sie sollten dessen » Schönheitsfehler « beseitigen und und genauere astronomische Tabellen erstellen. Zunächst war dieses Bemühen erfolglos.
     
  • Doch selbst als sehr viel später (1543) das berühmte Buch De revolutionibus orboim coelestium von Nikolaus Kopernikus erschienen war mit der Idee, die Sonne ins Zentrum der Welt zu stellen, war solch neues Denken noch keineswegs Bestandteil der Wissenschaft.
     
  • Erst 8 Jahre nachdem Kopernikus verstorben war, kamen neue Berechnungstafeln für die Position der Himmelskörper heraus: Reinholds prutenische Tafeln sollten die als zu ungenau erkannten Alfonsischen ablösen, erwiesen sich aber schon bald als als auch nicht viel besser. Heute kennt man den Grund dafür: Kopernikus ging — in Ermangelung besseren Wissens — von kreisförmigen Planetenbahnen aus, was zur Folge hatte, dass es wieder einer Reihe von Epizyklen bedurfte.

 
Interessant auch:
     
  • Selbst Martin Luther (1483 - 1546) hat das heliozentrische Weltbild noch abgelehnt. Er nahm eine Bibelstelle aus dem Alten Testament allzu wörtlich. Es dämmerte da ein ernster, selbst heute noch nicht voll ausgestandener Konflikt herauf: Der Widerspruch zwischen wörtlich ausgelegten Bibelstellen und wissen­schaftlicher Erkenntnis.


 


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