Unsere Welt zu verstehen:
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Kann Zeit auch rückwärts fließen?
Wer diese Frage beantworten möchte, muss sich zunächst mal auf eine ganz konkrete Definition von Zeit festlegen.
Da Relativitätstheorie keinerlei Quantenfluktuation berücksichtigt — sie aber allgegenwärtig ist, und das sogar noch auf unbegrenzt kleiner Zeit- und Ortsskala — kann die uns tatsächlich verstreichende Zeit nicht wirklich die der Relativititätstheorie sein.
Unter Physikern scheint Einigkeit darüber zu bestehen, dass man die Zeit am ehesten noch als den thermodynamischen Zeitpfeil sehen sollte.
Dann aber ergibt sich aus der wirklich präzisen Formulierung des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik ganz klar:
Diese Tatsachen führen auf Hawkings Vermutung zum Schutz der Zeitordnung ( Choronology Protection Conjecture, 1992 ). Sie besagt:
Kip S. Thorne — einer der intimsten Kenner der Allgemeinen Relativitätstheorie und zugleich einer der wenigen Physiker, die selbst ernsthaft über die Möglichkeit von Zeitreisen geforscht haben — will Hawking da nicht widersprechen.
Lies auch: Time and the Multiverse (2011).
HINWEIS: Die Zeit als den thermodynamischen Zeitpfeil, d.h. als Zunahme von Entropie zu definieren, ist nicht ganz unproblematisch. Entropie nämlich — so schreibt Hohnerkamp — quantifiziert uns fehlendes Wissen über den Mikrozustand des betrachteten Systems. Doch aus Sicht welchen Betrachters?
Will man sie eindeutig machen, müsste man das tun über die Formel
Entropie = Wärme dividiert durch Temperatur.
Zeit in solchem Sinne ist dann auf jeden Fall relativ.
aus Notizen zu
Zeitreisen in die Vergangenheit
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Wer diese Frage beantworten möchte, muss sich zunächst mal auf eine ganz konkrete Definition von Zeit festlegen.
Da Relativitätstheorie keinerlei Quantenfluktuation berücksichtigt — sie aber allgegenwärtig ist, und das sogar noch auf unbegrenzt kleiner Zeit- und Ortsskala — kann die uns tatsächlich verstreichende Zeit nicht wirklich die der Relativititätstheorie sein.
Unter Physikern scheint Einigkeit darüber zu bestehen, dass man die Zeit am ehesten noch als den thermodynamischen Zeitpfeil sehen sollte.
Dann aber ergibt sich aus der wirklich präzisen Formulierung des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik ganz klar:
- Fast alle — aber nicht wirklich alle — Zeitschritte führen in die Zukunft.
- Je größer ein Zeitschritt in die Vergangenheit ist, desto unwahrscheinlicher ist sein Auftreten (und die Wahrscheinlichkeit seines Auftretens fällt drastisch, je weiter zurück in die Vergangenheit er führt).
Diese Tatsachen führen auf Hawkings Vermutung zum Schutz der Zeitordnung ( Choronology Protection Conjecture, 1992 ). Sie besagt:
-
In ihrem Zusammenwirken verhindern die Naturgesetze, dass makroskopische Körper Information in die Vergangenheit tragen können.
Die Quantentheorie erlaubt zwar, dass einzelne Quanten sich auf mikroskopischer Skala auch rückwärts in der Zeit bewegen können, aber die Wahrscheinlichkeit daraus entstehender winziger Zeitschleifen ist extrem gering — um viele Größenordnungen geringer, als dass sie in unserem Alltag beobachtbare Konsequenzen haben könnte.
Kip S. Thorne — einer der intimsten Kenner der Allgemeinen Relativitätstheorie und zugleich einer der wenigen Physiker, die selbst ernsthaft über die Möglichkeit von Zeitreisen geforscht haben — will Hawking da nicht widersprechen.
Lies auch: Time and the Multiverse (2011).
HINWEIS: Die Zeit als den thermodynamischen Zeitpfeil, d.h. als Zunahme von Entropie zu definieren, ist nicht ganz unproblematisch. Entropie nämlich — so schreibt Hohnerkamp — quantifiziert uns fehlendes Wissen über den Mikrozustand des betrachteten Systems. Doch aus Sicht welchen Betrachters?
Will man sie eindeutig machen, müsste man das tun über die Formel
Zeit in solchem Sinne ist dann auf jeden Fall relativ.
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Zeitreisen in die Vergangenheit
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