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Unsere Welt zu verstehen:  Schicksal Schwarzer



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Zum Schicksal Schwarzer Löcher
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Rüdiger Vaas ( in Hawkings Kosmos einfach erklärt, 2011, S. 172-175 ):
 
Bekenstein konnte zeigen, dass die Entropie eines Schwarzen Lochs proportional zur Fläche seines Ereignishorizonts ist. Doch was Entropie hat, besitzt auch Temperatur und muss daher Wärme abgeben. Dies — so hat Hawking erkannt — bedeutet, dass selbst Schwarze Löcher nicht völlig schwarz sein können: Sie müssen Strahlung abgeben — wie wenig auch immer.
 
Hawkings Argumentation nach entzieht die Unschärferelation dem Gravitationsfeld eines Schwarzen Lochs Energie: Quanteneffekte an seinem Ereignishorizont sorgen dafür, dass Schwarze Löcher Energie abgeben — und zwar umso mehr, je kleiner und masseärmer sie sind. Ab einer hinreichend kleinen Größe explodieren sie dann förmlich.
 
Ihre Temperatur ist im Normalfall winzig — bei einem stellaren Schwarzen Loch beträgt sie noch nicht mal 10-7 Kelvin —, doch wenn der Raum ständig expandiert und das Universum beliebig alt werden kann, werden irgendwann sämtliche Schwarzen Löcher tatsächlich verdampfen. Gegenwärtig allerdings gewinnen sie schon allein durch die kosmische Hintergrundstrahlung noch mehr dazu als sie verlieren.
 
Bis ein stellares Schwarzes Loch verdampft ist, dauert das etwa 1066 Jahre. Für eines der besonders großen, wie sie sich im Zentrum von Galaxien finden, sogar bis zu 10100 Jahre.
 
Nun lässt zwar das Ende gewöhnlicher Schwarzer Löcher ja noch lange auf sich warten, aber vielleicht kann man solche Explosionen dennoch schon heute beobachten: Hawking und andere halten es nämlich für möglich, dass Dichteschwankungen während des Urknalls kleine Schwarze Löcher geschaffen haben, die so klein waren, dass sie heute nahezu verdampft sein müssten (man nennt sie primordale Schwarze Löcher).
 
Einige von ihnen könnten noch heut durchs All schwadronieren und intensive Gammastrahlung abgeben. In der Größe eines Protons hätten sie eine Masse vergleichbar des des Mount Everest (fast 1 Mrd. Tonnen). Im Zuge ihrer Explosion freigesetzte Energie entspräche der Sprengkraft, welche der simultanen Detonation einiger Millonen Atombomben entspräche.
 
Gammastrahlen-Teleskope haben zwar noch keine solchen Blitze erspäht, aber vielleicht nur deswegen, weil sie relativ selten sein müssten: Man rechnet mit höchstens einem pro Jahrhundert und Kubik-Lichtjahr.
 



 


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