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Unsere Welt zu verstehen: Existierende
Beitrag 0-137
Raum, Zeit und alles darin Existierende
formen einander
und sind deswegen untrennbar miteinander verwoben
Wie Einsteins Gravitationstheorie zeigt, bestimmen nicht nur Massen, sondern z.B. auch elektromagnetische Felder — jede Verteilung von Energie — nach Maßgabe seiner Feldgleichungen die Metrik der Raumzeit.
Die erste Prüfung für Einsteins Gleichung war natürlich die Frage, ob man Newtons Gravitationsgesetz dort als Näherung wiederfindet. Da sich nun aber für einzelne materielle Körper — beispielsweise unser Sonnensystem — das Gravitationsfeld nach Maßgabe von Einsteins Feldgleichung relativ leicht errechnen lässt, zeigte sich schnell,
Weitere Test waren erfolgreich und sind ausführlich diskutiert worden.
Beide — die spezielle wie auch die allgemeine Relativitätstheorie — gelten heute als etabliert und finden vielfältige Anwendung: Die GPS-Navigationsgeräte unserer Autos, Flugzeuge und Schiffe etwa würden ohne sie nicht funktionieren.
Damit sind nun nicht mehr nur Raum und Zeit untrennbar miteinander verwoben, sondern auch alle materiellen Dinge und alle Energie tragenden der Welt mit der Raumzeit.
Insbesondere sehe ich (Gebhard Greiter) in der Tatsache, dass erst Einsteins Theorie GPS-Geräte hinreichend genau macht, einen überzeugenden Beweis dafür, dass nicht einfach nur unser Zeitgefühl — welches ja relativ ungenau ist — die Zeit konstruiert.
Die Aussagen der Realativitätstheorien über Raum und Zeit haben unter denen, die diese Theorien studiert oder anhand von Experimenten überprüft haben, große Begeisterung hervorgerufen.
Dennoch gab es unter Philosophen, Theologen, ja selbst Physikern auch heftigen Widerspruch. Die Tatsache nämlich, dass Einstein aus einem physikalischen Prinzip (dem Äquivalenprinzip) etwas über Raum und Zeit folgern konnte, das empirische Bestätigung fand, stand im Widerspruch zu Aussagen von Kant, nach denen weder Raum noch Zeit empirische Begriffe seien, sondern lediglich Formen des Anschauens, die — wie Kant überzeugt war — noch "vor aller Wahrnehmung eines Gegenstandes in uns angetroffen werden".
Von Philosophen wurden unterschiedlichste Versuche unternommen, damit fertig zu werden. Details dazu findet man in Hentschel K.: Interpretationen und Fehlinterpretationen der Allgemeinen Relativitätstheorie durch Zeitgenossen Albert Einsteins (Birkhäuser 1990).
Quelle: Josef Honerkamp:
Wissenschaft und Weltbilder, Springer 2015, S. 211-213
aus Notizen zu
Was uns oft nicht bewusst ist
Impressum
B
G
E
formen einander
und sind deswegen untrennbar miteinander verwoben
— hmsgnr0137z
Wie Einsteins Gravitationstheorie zeigt, bestimmen nicht nur Massen, sondern z.B. auch elektromagnetische Felder — jede Verteilung von Energie — nach Maßgabe seiner Feldgleichungen die Metrik der Raumzeit.
Die erste Prüfung für Einsteins Gleichung war natürlich die Frage, ob man Newtons Gravitationsgesetz dort als Näherung wiederfindet. Da sich nun aber für einzelne materielle Körper — beispielsweise unser Sonnensystem — das Gravitationsfeld nach Maßgabe von Einsteins Feldgleichung relativ leicht errechnen lässt, zeigte sich schnell,
- dass der Hauptterm der Lösung tatsächlich Newtons Gesetz ist
- und dass die zusätzlichen Terme, die über diese Näherung hinausgehen, sogar noch ein altes Problem der Himmelsmechanik lösen:
Bei den Berechnungen der Bahn des Planeten Merkur mittels Newtons Gesetz hatte sich bezüglich seiner Wanderung des sonnennächsten Punktes im Raum (der sog. Periphereldrehung) stets eine kleine Diskrepanz zur Beobachtung ergeben. Berücksichtigt man nun aber die zusätlichen Terme, so verschwindet sie.
Weitere Test waren erfolgreich und sind ausführlich diskutiert worden.
Beide — die spezielle wie auch die allgemeine Relativitätstheorie — gelten heute als etabliert und finden vielfältige Anwendung: Die GPS-Navigationsgeräte unserer Autos, Flugzeuge und Schiffe etwa würden ohne sie nicht funktionieren.
Damit sind nun nicht mehr nur Raum und Zeit untrennbar miteinander verwoben, sondern auch alle materiellen Dinge und alle Energie tragenden der Welt mit der Raumzeit.
Insbesondere sehe ich (Gebhard Greiter) in der Tatsache, dass erst Einsteins Theorie GPS-Geräte hinreichend genau macht, einen überzeugenden Beweis dafür, dass nicht einfach nur unser Zeitgefühl — welches ja relativ ungenau ist — die Zeit konstruiert.
Die Aussagen der Realativitätstheorien über Raum und Zeit haben unter denen, die diese Theorien studiert oder anhand von Experimenten überprüft haben, große Begeisterung hervorgerufen.
Dennoch gab es unter Philosophen, Theologen, ja selbst Physikern auch heftigen Widerspruch. Die Tatsache nämlich, dass Einstein aus einem physikalischen Prinzip (dem Äquivalenprinzip) etwas über Raum und Zeit folgern konnte, das empirische Bestätigung fand, stand im Widerspruch zu Aussagen von Kant, nach denen weder Raum noch Zeit empirische Begriffe seien, sondern lediglich Formen des Anschauens, die — wie Kant überzeugt war — noch "vor aller Wahrnehmung eines Gegenstandes in uns angetroffen werden".
Von Philosophen wurden unterschiedlichste Versuche unternommen, damit fertig zu werden. Details dazu findet man in Hentschel K.: Interpretationen und Fehlinterpretationen der Allgemeinen Relativitätstheorie durch Zeitgenossen Albert Einsteins (Birkhäuser 1990).
— hmsgnr044z
tags: stw1592E: Existierende
Was uns oft nicht bewusst ist
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