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Unsere Welt zu verstehen:  Geschehen Ergebnis



 Beitrag 0-104
 
 

 
Ist vergangenes Geschehen — seinem Ergebnis nach —

durch späteres Geschehen beinflussbar?
hmsgnr0104z

 
 
Ich persönlich kann mir das nur schwer vorstellen.
 
Dennoch muss ich zur Kenntnis nehmen, dass gelegentlich auch Wissenschaftler, die absolut seriös zu arbeiten scheinen oder — wie Anton Zeiliger etwa — ganz sicher absolut professionell arbeiten, der Meinung sind, Anzeichen dafür gefunden zu haben, dass das Resultat gewisser Experimente nicht unabhängig war von Ereignissen, die erst stattfanden,  n a c h d e m  jene Resultate schon produziert waren.
 
 
Genauer: Einzelne Biologen, Verhaltensforscher und gelegentlich auch Quantenphysiker denken beobachtet zu haben, dass ein durch sie betrachtetes Geschehen seinem Ergebnis nach durch ein erst später stattgefundenes Geschehen mit beeinflusst worden sein muss.
 
Sie gehen davon aus, dass dieser Einfluss auf quantenphysikalischer Ebene stattfand und ihre Experimente statistisch signifikant seien.
 
Soweit Biologen, Mediziner oder Verhaltensforscher von solchen Experimenten berichten (und als seriös erscheinen), sind es stets Experimente, die mit der Funktion unseres Unterbewusstseins zu tun hatten.
 
 
Im Folgenden seien einige solcher Beobachtungen aufgelistet:

     
  • Anton Zeiliger (wörtlich in 2012): ... Das bedeutet letztlich, dass ein Quantencomputer in der Vergangenheit mit einem Problem zu rechnen beginnen kann
    von einem Input, der erst in der Zukunft existiert.

     
    Zeilinger bezieht sich hier auf ein Experiment, über das er und 5 seiner Mitarbeiter berichten in Nature Physics 8, 479–484 (2012): Experimental delayed-choice entanglement swapping.
     
     
  • Vordatierung von Sinnesreizen: In 1990 von Benjamin Libet durchgeführten Experimenten soll — gut reproduzierbar — das subjektive Erleben eines Hautreizes im Durchschnitt schon etwa 50 ms  v o r  der tatsächlichen Reizung aufgetreten sein (siehe hier).
     
    Zitiert aus Gerhard Roth: Bewusste und unbewusste Handlungssteuerung aus neurobiologischer Sicht, Seite 75-111 in: Geisteswissenschaften und Innovationen, Frieder Meyer-Krahmer und Siegfried Lange (Hrsg.), Springer 1999.
     
     
  • Ergebnis eines Experiments durchgeführt von Daryl Bem (Cornell University, 2010): Probanten erinnerten sich in einem Erinnerungstest mit höherer Wahr­scheinlichkeit genau an jene Wörter, die sie erst später aufgrund einer zufallsgenerierten Vorgabe am Computer abschreiben sollten.
     
    Diese Fähigkeit des » Vorhersehens « konnte in einem anderen Test bestätigt werden.
     
     
  • Schon lange ist bekannt, dass Wortkommentare zu einem Bild, die extrem kurz eingeblendet werden — kürzer als das Bewusstsein sie wahrnehmen kann — die Bewertung des Bildes durch einen Beobachter beeinflussen: Wurde z.B. in ein mit groben Strichen gemaltes Landschaftsbild eines der Worte schön oder hässlich eingeblendet, haben Betrachter es hinterher in der Tat mehrheitlich als schön bzw. hässlich eingestuft. Solch sublimal primings wurden in der Werbung verboten, da die Käufer damit manipuliert werden könnten.
     
    Im Test wurde dieses bekannte Verfahren abgeändert: Nun sollten die Probanten das Bild beurteilen, bevor das bewertende Wort eingeblendet wurde. Und tatsächlich wurden die Bilder, zu denen erst später eine bestimmte Bewertung eingeblendet wurde, schon vorher von den Zuschauern entsprechend beurteilt. Es war, als wisse das Bewusstsein schon beim Anblick des Bildes, welches Wort später eingeblendet werden sollte.
     
    In weiteren Tests kam es zu identischen Ergebnissen: Ganz normale Menschen konnten mit einer Signifikanz leicht über der Zufallsquote künftige Ereignisse vorhersehen. Die Effektgrößen EG (eine Bewertungsgröße zur Wahrscheinlichkeit des Eintreffens der Ereignisse) lagen höher als bei einer Reihe wissenschaft­lich anerkannter kausaler Effekte, etwa der Verwendung von Kondomen und der Senkung von HIV-Infektionen oder dem Passivrauchen und dem Lungen­krebsrisiko.
     
    In den Versuchen von Daryl Bem und seinem Team an der Cornell University wurde auch klar, dass es Personen gibt, die eine besonders hohe Trefferquote zeigen (eine bis hin zum Doppelten der durchschnittlichen Quote).
     
     
  • In rund 87.000 Experimenten der Forschungsgruppe Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) an der Princeton University sollten Probanden den zufälligen Ausstoß der beiden Möglichkeiten Kopf oder Zahl mit ihren Gedanken so verändern, dass eine Richtung vorherrschte — und das Tage (bis zu 2 Wochen)  n a c h d e m  die Geräte gelaufen waren.
     
    Und das gelang tatsächlich in signifikanter Weise, so dass die Experimentatoren zum Schluss kamen: Gedanken können über Raum und Zeit hinweg Effekte auslösen, die ihren Ursprung in der Vergangenheit haben.
     
    [Jahn et al. 1997: Correlation of random binary sequences with pre-stated operator intention: A review of a 12-year program, in: Journal of Scientific Exploration 11 (3), 345-367]
     
     
  • Experimente des Physikers Hellmut Schzmidt von Lockheed Martin waren noch ausgefeilter und erbrachten gleiches Ergebnis:
     
    • Ein Zufallsgenerator wurde an ein Stereo-Audio-Gerät angeschlossen, und Klicklaute wurden auf Band aufgezeichnet, ohne dass irgend jemand zuhörte (Originalband). Die Klicks wurden zufällig etwa gleichmäßig auf den rechten und linken Kanal verteilt.
    • Das Original wurde kopiert und weggesperrt.
    • Die Kopien wurden an Studenten gegeben, die mit Kopfhörern die Bänder abhörten und die Absicht einbrachten, mehr Klicks am linken Ohr zu hören.
    • Gleichzeitig wurden unabhängig von den ablaufenden Kopien mit dem Audiogerät und dem Zufallsgenerator Kontrollbänder aufgezeichnet, ohne dass jemand zuhörte.

    Die Auswertung von gut 20.000 solcher Versuche (von 1971-1975) ergab, dass in 55% der Fälle auf dem nicht abgehörten Originalband ebenso wie auf den abgehörten Kopien mehr Klicks auf dem linken Kanal vorhanden waren. Auf dem Kontrollband war die Zufallsverteilung aber geblieben.
     
    [Schmidt und Stapp, 1993: Study of PK with pre-recorded random events and the effects of pre-observation in: Journal of Paraphsychology 57: 351]
     
     
  • Dass es Rückwärtsverursachung durch Intention tatsächlich gibt, belegen auch Experimente der Physiker Dick Biermann und Joop Houtkoper (Universität Amsterdam), welche zeigen: Die Intention kann in der Zeit rückwärts wirken, d.h. vergangene Ereignisse sind ihrem Ergebnis nach rückwirkend beeinflussbar.
     
    Dies passiere — so denkt Ulrich Warnke — zu genau dem Zeitpunkt, an dem bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensmuster allgemein sichtbar in Erscheinung treten, aber nur dann, wenn die betroffenen Eigenschaften des Systems zwischendurch nicht irgendwie » beobachtet « bzw. abgerufen wurden.
     
    Ich denke nicht, das man das so sagen kann. Warnke geht — das zeigen andere Stellen in seinem Buch, etwa solche auf Seite 138 — von einem falschen Verständnis der Kopenhagener Interpretation aus: Er versteht sie allzu wörtlich und berücksichtigt nicht den historischen Kontext, in dem sie entstand.
     
    [Biermann und Houtkoper, 1975: Explanatory PK tests with programmable high speed random number generator in: European Journal of Parapsychology 1 (1): 3-14]

 
Note: All diese Beispiele fand ich im Buch Quantenphilosophie von Ulrich Warnke (S. 111-121).
 
Es werden dort noch 3 oder 4 weitere genannt, die mir aber deutlich weniger überzeugend erscheinen, da, was dort beobachtet wurde, sich auch rein zufällig so ergeben haben könnte.


 


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tags: stw1944G: Geschehen+Ergebnis


Erst mal nur ein Verdacht ...


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