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Unsere Welt zu verstehen:  Gegenwart Veränderung



 Beitrag 0-39
 
 

 
Über das Jetzt und den Fluß der Zeit
hmsgnr039z

 
 
Zeit, so könnte man es sehen, vergeht überall dort, wo die Wellenfunktion des Universums (im quantenmechanischen Sinne) sich neu konfiguriert, d.h. wo Möglich­keiten verworfen und oder zu Fakten werden.
 
Etwas als Faktum bzw. als lediglich eine von mehreren Möglichkeiten zu bewerten, bedarf es aber stets Informationsverarbeitung. Da nun aber Information nur mit endlicher Geschwindigkeit transportierbar ist — mit maximal Lichtgeschwindigkeit —, folgt daraus zwangsläufig, dass der Fluß der Zeit beobachterspezifisch sein muss.
 
Da Gegenwart die Menge aller Raumzeitpunkte ist, in denen sich die Wellenfunktion des Universums umkonfiguriert, lässt sich feststellen:
 
 
Gegenwart ist überall,
 
ist aber nicht dasselbe, was ein spezifischer Beobachter B als Gegenwart empfindet:

 
Seine Gegenwart G(B) und sein Jetzt J(B) sind mehr oder weniger verschieden von der jedes beliebigen anderen Beobachters.

 
 
Dies bestätigt H. Dieter Zeh, der sagt:

Zeh auf Seite 11-12 in The physical Basis of the Direction of Time (2001), 4th ed. Springer
 
Der Begriff des Jetzt scheint ebenso wenig mit dem Zeitbegriff selbst zu tun zu haben wie die Farbe mit dem Licht. ...
 
Sowohl Jetzt als auch Farbe sind bloß Aspekte dessen, wie wir Zeit oder Licht wahrnehmen. ...
 
Jedoch kann weder [der Farben] subjektive Erscheinung (wie "blau") noch die subjektive Erscheinung des Jetzt aus physikalischen oder physiologischen Ansätzen hergeleitet werden.
 


 
All das betrachtet, würde ich sagen:

Gebhard Greiter (2014)
 

Zeit ist das, was der Fluß der Zeit generiert: Veränderung und eintretende Gewissheit

 
Und natürlich ist Zeit in diesem Sinne ein rein beobachterspezifischer Begriff.
 
Dennoch ist Zeit Z(B) in diesem Sinne nicht einfach ein im Beobachter B entstehender Eindruck. Nein, Z(B) ist des Beobachters spezifische Sicht auf etwas,
  • das die Natur produziert,
  • jedem von uns aber nur aus sehr spezifischer Sicht heraus beobachtbar macht.

 
 
Note: Wenn ich hier von Gewissheit spreche, so ist damit nicht subjektive Gewissheit gemeint, sondern beobachterspezifisch gegebene objekte Gewissheit, d.h. die Summe aller Fakten, die der Beobachter kennen würde, wenn er in der Lage wäre, sämtliche Information, die die Natur ihm zustellt, auch wirklich zur Kenntnis zu nehmen (und korrekt zu interpretieren).
 
Man sieht hier, dass unsere Alltagserfahrung völlig zu Recht einen objektiven (wenn auch stets beobachterspezifischen) Zeitbegriff kennt, daneben aber auch nur gefühlte, völlig subjektive Zeitbegriffe, die sich ergeben, wenn man nur einen besonders kleinen Teil der objektiven Gewissheit zur Kenntnis nimmt.
 



 


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